Cyber-Angriff Versicherungsmakler Aon im Visier von Hackern
Der Versicherungsmakler Aon untersucht einen „Cyber-Vorfall“, der eine begrenzte Zahl seiner eigenen IT-Systeme beeinflusst hat. Der am Freitag entdeckte Angriff von Hackern wirke sich aber nicht signifikant auf den Betrieb des zweitgrößten Maklerhauses der Welt. Das in Dublin ansässige Unternehmen erwarte dies auch nicht im Nachgang, teilt Aon in einer behördlichen Meldung jetzt mit. Der Kunden-Service werde dadurch aber nicht beeinträchtigt, heißt es von dem Unternehmen weiter.
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg verbreitete Nachricht über die aktuelle Attacke fällt zeitlich zusammen mit zunehmenden Ängsten vor steigenden Gefahren aus dem Cyberspace. Denn nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wächst die Sorge um Erpressungsversuche per Ransomware, deren Entwickler der russischen Regierung die Treue geschworen hätten. Andererseits nimmt das Hacker-Kollektiv Anonymous pro-russische Organisationen ins Visier, um die Ukraine zu unterstützen.
Wertvolle Daten über digitale Erpressungen
Ob der aktuell bekannt gewordene Angriff auf die Computersysteme von Aon mit dem militärischen Konflikt in der Ukraine zusammenhängen, ist unklar. Unternehmen, die sich wie Aon mit Cyber-Versicherungen befassen, verfügen über wertvolle Daten über digitale Erpressungsversuche. Darunter sind unter anderem Namen von Opfern und sensible Details zu den digitalen Angriffstechniken der Cyber-Kriminellen. Diese sensiblen Informationen werden nur selten veröffentlicht.
Hallo, Herr Kaiser!
Wie ernst die Gefahr eines Cyber-Angriffs auch für die deutsche Versicherungsbranche ist, zeigt das Beispiel der Haftpflichtkasse. Das 380 Mitarbeiter zählende Unternehmen aus der Nähe von Darmstadt war durch einen Hacker-Angriff im Juli tagelang lahmgelegt. Der Versicherer musste seine IT-Systeme vom Netz nehmen und war auch für Vermittler nicht mehr über das Internet oder per Telefon erreichbar. Deshalb konnte man den Geschäftsbetrieb auch nur noch eingeschränkt aufrechterhalten.