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Zinszusatzreserve Was die Niedrigzinsen für Versicherer bedeuten

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Quoten trotzen Extremzins

Anhand dieser Entwicklungen wird deutlich, dass der positive Effekt aus der 2018 eingeführten Korridormethode, mit der die Aufbaugeschwindigkeit der ZZR gedrosselt werden sollte, vom negativen Zinstrend nivelliert wird.

Aus Sicht der Kölner Analysten ist daher ein sorgfältiges Ertragsmanagement wichtiger denn je. Insoweit untersucht der EKG-Check, inwieweit die Lebens- versicherer mit ihren Erträgen in der Lage sind, die Rechnungszinsen, also die Garantien und ZZR-Zuführungen, zu finanzieren.

In der aktuellen Studie hat Assekurata feststellt, dass die EKG-Quote 2019 im Marktdurchschnitt mit 512,49 Prozent um fast 100 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Dies bedeutet, dass das Ertragsvolu- men der Branche im Extremfall ausreicht, um die Rechnungszinsanforderungen im Geschäftsjahr 2019 mehr als fünf Mal zu finanzieren.

>>Vergrößern! Grafik: ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur

Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich auf die gesunkenen Zinsen und den daraus resultierenden Anstieg der Bewertungsreserven in den HGB-Bilanzen zurückzuführen. Diese gehen definitionsgemäß zu 50 Prozent in die EKG-Quote ein und waren bereits in den vergangenen Jahren die wesentliche Finanzierungsquelle der Lebensversicherer für die notwendigen ZZR-Zuführungen.

Reserven reagieren stärker

Für den weiteren ZZR-Aufbau in der Zukunft ist zu berücksichtigen, dass sich der Effekt gesunkener Zinsen schneller in den Bewertungsreserven niederschlägt als in der Zinszusatzreserve.

Während der Referenzzins methodisch über mehrere Jahre in einem definierten Korridor bestimmt wird, wodurch sich die ZZR-Zuführungen vom aktuellen Marktzins entkoppeln, steigt der Markt- wert von festverzinslichen Wertpapieren bei sinkenden Zinsen unmittelbar an, was in hohen bilanziellen Bewertungsreserven resultiert.

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