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Experte von Bullionvault Warum Anleger 2022 auf Gold setzen

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Entsprechend werden Investoren auch in diesem Jahr gezwungen sein, auf Alternativen zum Sparbuch zu setzen, wenn sie ihr Geld gewinnbringend investieren wollen. Gold ist daher eine naheliegende Alternative, zumal Experten zufolge ein direkter Zusammenhang zwischen Realzinsen und dem Goldpreis besteht. Dabei gilt die Regel: Je niedriger der Zinssatz hinter der Inflation zurückbleibt, umso mehr wird sich der Preis für Gold tendenziell erhöhen. Wie bei jeder Geldanlage sollten Anleger das Risiko dabei allerdings immer streuen und nicht alle Eier in einen Korb legen.

Gold als Inflationsschutz

Darüber hinaus treibt die anhaltend hohe Inflationsrate Investoren ins Gold: So stiegen die Lebenshaltungskosten in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten um 5,7 Prozent an. Diese Prognose verunsichert Privatinvestoren zunehmend. Laut einer Umfrage von Bullionvault gibt mehr als ein Drittel (36,1 Prozent) der Edelmetallanleger derzeit an, dass die Inflation der Hauptgrund für ihre Investition in Edelmetall sei. Mehr als ein Viertel (28,2 Prozent) geht zudem davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr den größten Einfluss auf die Entwicklung des Goldpreises haben wird.

Die Umfrage macht auch deutlich, dass fast vier von zehn Anlegern davon ausgehen, dass die Inflation in den kommenden zwei Jahren höher sein wird als die Zinsen. Fast jeder Fünfte vermutet sogar, dass die Zinsen nie wieder einen höheren Wert als die Inflationsrate erreichen werden. Das Edelmetall kann hier also einen sicheren Hafen und die Chance auf echtes Wachstum bieten.

Aufstieg von China und Indien

Und noch etwas spricht 2022 für ein Investment in Edelmetall: Der Abstieg der westlichen Industrienationen – und der damit einhergehende Aufstieg der demografischen Giganten China sowie Indien, den schnellsten und zweitschnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. In beiden Ländern tief verankert ist eine historische Vorliebe für Gold, die allen Wandel der Zeiten sowie wechselnde Mode- und Geschmacksrichtungen übersteht.

So ist China der mit Abstand wichtigste Player auf dem Goldmarkt, rund ein Drittel des weltweit von der Schmuckindustrie geförderten Goldes geht dorthin. Zudem entfällt rund ein Drittel der weltweiten Nachfrage nach Barren und Münzen auf das Reich der Mitte, und die chinesische Notenbank stockt ihre Währungsreserven jährlich mit Gold auf.

Ähnlich verhält es sich in Indien, auch hier ist Nachfrage nach dem Edelmetall anhaltend hoch. Dieses Kaufverhalten wirkt sich zwar nicht kurzfristig auf den Goldpreis aus, doch macht es zuverlässig jedes Jahr eine von zwei weltweit gekauften Unzen aus.

Dies hat langfristige Folgen. Getrieben vom Bevölkerungswachstum in Fernost bedeutet diese unablässige Anhäufung im asiatischen Raum im Umkehrschluss: Mit der Zeit wird anderswo auf der Welt weniger Gold zur Verfügung stehen. Wollen Haushalte in den westlichen Industrienationen also ebenfalls profitieren, sollten sie Gold auch als wichtiges Instrument für ihre Ersparnisse nutzen.


Über den Autor:
Adrian Ash ist Direktor Research beim digitalen Edelmetall-Anbieter Bullionvault.

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