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Aktienausblick 2024 Bei erhöhten makroökonomischen Risiken muss die Titelauswahl stimmen

Währungspaare
Währungspaare: Bargeld bietet derzeit eine ordentliche Rendite, aber sie wird sinken, sobald die Fed die Zinsen senkt. | Foto: Imago Images / Westlight
Melda Mergen

Wochen vor dem Jahreswechsel steht fest: Im kommenden Jahr können Inflation, Rezession, Wahlen und geopolitische Risiken Auslöser für Verwerfungen auf den Aktienmärkten sein. Wir sind der Überzeugung, dass angesichts vieler makroökonomischer Herausforderungen die aktive Betreuung eines Portfolios der Weg zur Erzielung von Alpha, der Überrendite zur Benchmark, im Jahr 2024 ist. Anstelle uns stur auf Wachstum oder Value, Large Caps oder Small Caps festzulegen, konzentrieren wir uns auf die Fundamentaldaten.

Anhaltend hohe Zinsen werden klare Gewinner und Verlierer hervorbringen

Es sieht so aus, als hätte die US-Notenbank endlich den Zinsgipfel erreicht. Da die Inflation sich abschwächt, während Beschäftigung und Wachstum relativ stark bleiben, könnte die Fed jedoch länger als erwartet die Zinsen auf hohem Niveau belassen. Die anhaltenden Maßnahmen, mit denen die Inflation in Schach gehalten werden soll, wirken sich derweil direkt auf die Unternehmen aus:

  • Erstens wird die Nachfrage erheblich beeinträchtigt: Verbraucher, die ihre Ersparnisse aufgebraucht haben, bekommen die höheren Kreditkosten zu spüren. Dieser Negativtrend wird sich nicht nur auf die Unternehmen der zyklischen Konsumgüterindustrie auswirken.
  • Zweitens werden die Kosten der Geschäftstätigkeit auf einem hohen Niveau bleiben. Hohe Kreditkosten stellen vor allem für kleinere Unternehmen, die zur Aufrechterhaltung ihrer Geschäftstätigkeit auf kurzfristige Finanzierungen angewiesen sind, eine Herausforderung dar.
  • Und drittens dürfte die Preissetzungsmacht, die die Gewinne vieler Unternehmen in die Höhe getrieben hat, abnehmen: Für die Unternehmen wird es schwieriger, ihre höheren Kosten an die Verbraucher weiterzugeben.

Unserer Meinung nach besteht das größte Risiko für die Marktteilnehmer darin, dass sie das Ausmaß einer Konjunkturabschwächung unterschätzen. Wer schwarze Zahlen im Depot sehen will, muss in der Lage sein, die Gewinner von den Verlierern zu unterscheiden. Es werden die Unternehmen obenauf sein, die über robuste Bilanzen verfügen und mehrere Wachstumsfaktoren aufweisen – und nicht nur erfolgreich ihre Kosten senken.

 

Marktperformance könnte 2024 breitere Basis haben

Befeuert vom KI-Optimismus erzielte im Jahr 2023 nur eine Handvoll Tech-Highflyer den Großteil der S&P-Rendite. Wir gehen davon aus, dass KI das Potenzial hat, das Wachstum der gesamten Wirtschaft und nicht nur der Technologiebranche zu verändern. Wir sind allerdings der Ansicht, dass der betreffende Zeitplan des Marktes unrealistisch ist. Wir glauben, dass wir eher drei bis fünf Jahre von einem breiten Einsatz von KI entfernt sind als die ein bis zwei Jahre, die wir in diesem Jahr in einer kleinen Gruppe von Unternehmen eingepreist sehen.

Doch die Konzentration der Wertentwicklung im Jahr 2023 bietet research-festen Anlegern eine Chance, da die Gruppe von Unternehmen, die – sowohl in der Technologiebranche als auch in anderen Sektoren – von vielen Marktteilnehmern wahrscheinlich übersehen werden, insgesamt größer ist. Wir glauben, dass der Markt im Jahr 2024 weniger fokussiert sein wird und breiter gestreute Chancen erkennt.

Anleger sollten Diversifizierungsmöglichkeiten außerhalb der USA in Betracht ziehen

Im Vorfeld einer möglichen Konjunkturabschwächung sehen wir die Möglichkeit, strategische Allokationen in Small Caps und globalen Aktien, insbesondere in den Schwellenländern, aufzustocken – Bereiche, in denen viele Anleger unseren Beobachtungen zufolge unterallokiert sind. Small Caps sind derzeit aus gutem Grund günstig – von einer Rezession wären sie stärker betroffen als größere Unternehmen. Wir sind jedoch der Meinung, dass es sowohl bei Small-Cap-Wachstums- als auch bei Value-Aktien gute Auswahlmöglichkeiten gibt. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis sind die Bewertungen in Europa derzeit attraktiver als in den USA, aber europäischen Aktien reagieren möglicherweise stärker auf makroökonomische Faktoren und Zinsen. Eine sorgfältige Aktienauswahl wird auch hier entscheidend sein.

Dividendentitel bieten Erträge und Kapitalzuwachs

Die Renditen von Bargeld, Geldmarktpapieren und Einlagenzertifikaten haben ein 15-Jahres-Hoch erreicht, viele Anleger drängen in diese Instrumente. In einer Welt, in der die Inflation wahrscheinlich strukturell höher sein wird, brauchen Anleger neben Erträgen jedoch auch Kapitalzuwachs, um ihre langfristigen Ziele zu erreichen. Bargeld mag derzeit eine überzeugende Rendite bieten, aber sie wird sinken, sobald die Fed die Zinsen senkt. Dividendenaktien hingegen können Erträge und Kapitalzuwachs bieten. Allerdings sind nicht alle dividendenzahlenden Aktien gleich. Der Erwerb von Dividendentiteln mit Bilanzen, die auch bei größeren Marktschwankungen Dividendenzahlungen leisten können, kann Anlegern helfen, ihre Einkommensziele zu erreichen.

Das Fazit

Das nächste Jahr könnte für Anleger holprig werden. Dennoch sehen wir Aktien als langfristige, strategische Anlagen an. Aktive, research-basierte Entscheidungen zur Über- und Untergewichtung von Unternehmen bieten das Potenzial für eine Outperformance. Selbst wenn Anleger der Meinung sind, dass sie ihre Aktienquote im nächsten Jahr nicht erhöhen sollten, sollten sie keine Verkaufsentscheidungen treffen, die nur auf kurzfristiger Volatilität basieren.

Zugleich gilt: Bei fallenden Märkten haben Anleger, die sich auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten konzentrieren, die Möglichkeit, ihre langfristigen strategischen Positionen zu attraktiven Preisen aufzustocken.

Mehr zu den Strategien von Columbia Threadneedle finden Sie hier

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