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Aktualisiert am 09.06.2020 - 16:14 Uhrin Die Spezialisten für globale GeldanlageLesedauer: 4 Minuten
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Aktienmärkte Iran-USA-Konflikt ist keine Bedrohung für Weltwirtschaft

Die Tötung des Top-Generals Ghassem Suleimani, Chef der iranischen Al-Kuds-Brigaden, war eine der gewagtesten Aktionen der USA gegen einen hochrangigen politischen Führer des Iran seit Gründung der Islamischen Republik im April 1979. Klar ist: Die Exekution, die US-Präsident Donald Trump angeordnet hatte, könnte Auslöser für nachhaltige ökonomische Veränderungen in der gesamten Region sein – und sich womöglich sogar auf die Weltwirtschaft auswirken.

USA erklären Revolutionsgarden zu Terrororganisation

Es war Anfang April 2019, als Präsident Trump den Druck auf die iranische Führung erhöhte und deren Revolutionsgarden (IRGC), paramilitärisches Organ des iranischen Staates, als terroristische Vereinigung einstufen ließ. Trumps Erlass hatte schon bald Konsequenzen für Suleimani, denn die von ihm befehligten Al-Kuds-Brigaden sind eine Sondereinheit der Iranischen Revolutionsgarden.

In dieser Funktion galt der 62-Jährige als Architekt zahlreicher umstrittener außenpolitischer Aktionen des Iran und als militärisches Gesicht iranischer Einflussnahme in den Nachbarländern der Region.

Die gezielte Tötung Suleimanis am 3. Januar 2019 folgte auf die jüngsten militärischen und terroristischen Vorkommnisse innerhalb der Region, etwa die mutmaßlich iranischen Angriffe auf Öltanker im Golf von Oman im Sommer 2019 und wenige Wochen später auf Ölförderanlagen in Saudi-Arabien.

Flugzeugabschuss als vorläufiger Höhepunkt des Konflikts

Mit der Drohnenattacke auf den iranischen General hat die US-Regierung deutlich gemacht: Sie will klare Kante gegenüber den vom Iran im Irak, in Syrien und in der Golfregion lancierten Aktionen zeigen, mit denen Teheran 2019 versucht hat, seinen Einfluss innerhalb der Region zu erhöhen.

Unserer Meinung nach stellt die jüngste US-Operation einen politischen Kurswechsel Washingtons dar, der auf die Etablierung einer glaubwürdigen militärischen Abschreckungsstrategie im Nahen Osten abzielt. Als Vergeltung hat der Iran Raketenangriffe auf zwei Militärstützpunkte im Irak durchgeführt, auf denen US-Streitkräfte stationiert sind. Den Höhepunkt der Spannungen zwischen den USA und Iran bildet bislang der Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs durch die Iranischen Revolutionsgarden am 8. Januar.

Dennoch geringe Wahrscheinlichkeit einer Eskalation

Ungeachtet der jüngsten Vorgänge bleibt die Wahrscheinlichkeit einer direkten Konfrontation zwischen den beiden Ländern nach wie vor gering. Vielmehr dürfte der Iran seine mit geringer Intensität geführten kriegerischen Handlungen in der Region fortsetzen – insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Wirtschaft des Landes weiterhin unter erdrückenden Wirtschaftssanktionen zu leiden hat. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Teheran Ziele ins Visier nehmen wird, die für US-amerikanische Wirtschaftsinteressen von strategischer Bedeutung sind, etwa im Irak, im Libanon oder in der Straße von Hormus.

Anleger sollten freilich bedenken, dass andere globale Mächte – allen voran Frankreich, Großbritannien und Deutschland; einige der wichtigsten Unterzeichner des Atomabkommens des Jahres 2015 – eine schnelle Deeskalation der aktuellen Spannungen unterstützen. Dies eröffnet die Möglichkeit eines diplomatischen Durchbruchs, der einen Weg aus der aktuellen Sackgasse bieten könnte.

Zudem scheinen sowohl China als auch Russland dem Iran nachdrücklich von umfangreicheren Maßnahmen abzuraten. Angesichts des wachsenden Einflusses beider Länder innerhalb der Region und der Tatsache, dass der Iran sowohl auf politischer als auch wirtschaftlicher Ebene zunehmend von ihnen abhängig ist, dürfte dies eine erhebliche abschreckende Wirkung haben.

Gesamtrisikoprofil der Region dürfte sich wieder normalisieren

Hinsichtlich der Positionierung sind wir in einem von erhöhtem Risiko geprägten Umfeld tätig, in dem die Wahrscheinlichkeit extremer Ereignisse deutlich zugenommen hat. Allerdings rechnen wir derzeit nicht mit einer Eskalation in der Region, die den globalen Wachstumsausblick aus der Bahn werfen könnte. Vielmehr gehen wir davon aus, dass die Kapitalmärkte die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten mittelfristig verdauen werden und sich das Gesamtrisikoprofil der Region in den kommenden Monaten normalisieren dürfte.

Sofern es nicht zu Ereignissen wie der Blockade der Straße von Hormus kommt, dürfte sich die übliche Dynamik des Ölmarktes weiter durchsetzen. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) setzt alles daran, dass das Angebot ausgeglichen bleibt. Vor diesem Hintergrund dürften sich die Ölpreise in diesem Jahr innerhalb einer festen Spanne von 60 bis 70 US-Dollar bewegen.

Zwar haben die USA und der Iran Interesse signalisiert, eine militärische Eskalation zu vermeiden. Dennoch dürften die Spannungen zwischen beiden Ländern den wirtschaftspolitischen Alltag in der Region noch eine Zeit lang dominieren.

Wichtige Hinweise:

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