Schwellenländer-Aktien: Wirtschaft trotzt Infektionen

Die Schwellenländer haben die Corona-Krise wirtschaftlich bislang gut überstanden – im Juni übertrafen die Aktienmärkte der aufstrebenden Staaten sogar die der Industrieländer. Dazu beigetragen haben die Zinssenkungen einiger Zentralbanken, eine schnellere wirtschaftliche Erholung als erwartet sowie weitreichende Corona-Lockerungen. Auch die Hoffnung auf einen Covid-19-Impfstoff treibt die Märkte. Die Ölpreise zogen im Juni an, ebenso erholten sich die Preise für andere Rohstoffe wie Metalle. Die Nachfrage nach Gold hielt an.

Aus Asien, und hier vor allem China, kamen im Juni positive Impulse. Dort läuft die Produktion wieder an. Die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China führten allerdings zu unruhigen Märkten. Stark entwickelte sich Südkorea. Dort erholte sich die Verbraucherstimmung, die Tech-Branche mit dem starken Halbleitergeschäft trug ebenfalls zu überdurchschnittlichen Renditen bei. Auch Werte aus Indien zogen an – trotz der hohen Corona-Zahlen und Spannungen zwischen dem Subkontinent und China.

Obwohl die Covid-19-Infektionen zunahmen, entwickelte sich der Markt in Lateinamerika ebenfalls positiv. Treiber war Brasiliens Rohstoffsektor. Negativbeispiel ist dagegen Russland, das mit der schweren Ölkatastrophe des Bergbaukonzerns Nornickel zu kämpfen hat.

Growth-Aktien entwickelten sich in Schwellenländern im Monatsverlauf positiv. Unter den Branchen liegen Gesundheitswesen, Kommunikation und Technologie vorn, Versorger blieben im Juni hinter den Erwartungen zurück. Innerhalb der IT ist Candriam mehr auf Hardware als auf Software ausgerichtet, zudem auf Media- und Gaming-Aktien.