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Anlage-Expertin von Alliance Bernstein Corona-Nachzügler erholen sich 2021

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Schwellenländer: Solide Fundamentaldaten und günstige Bewertungen

Vorteilhafte Kaufgelegenheiten sehen wir auch bei Wertpapieren aus Schwellenländern. Schwellenländeraktien, die im Hinblick auf Performance ihren Pendants aus den Industrieländern in den vergangenen zehn Jahren deutlich hinterherhinkten, holten in diesem Jahr auf. Wir erwarten daher, dass Aktien und Anleihen aus Schwellenländern im Verlauf des nächsten Jahres bei Anlegern auf zunehmendes Interesse stoßen: Ihre fundamentalen Aussichten verbessern sich zusehends – bei Bewertungen, die im Vergleich zu Papieren aus Industrieländern günstig sind.

Die Erholung von den Folgen der Pandemie hat in den Schwellenländern bereits eingesetzt. Nordasiatische Länder wie China, Südkorea und Taiwan waren im Kampf gegen das Virus besonders erfolgreich und der Konjunkturrückgang fiel in diesen Ländern während der Krise entsprechend milder aus. Auch stellte sich die Erholung in den Schwellenmärkten schneller ein als in den Industrieländern. Die Bewertungskennzahlen von Wertpapieren aus Schwellenländern sind ebenfalls ermutigend: Da die Gewinne von Unternehmen aus diesen Ländern im nächsten Jahr voraussichtlich um mehr als 30 Prozent steigen werden, erscheinen deren Aktienkurse im Vergleich zu Titeln aus Industrieländern besonders günstig. So beträgt beispielsweise das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis, das den Wert einer Aktie in Relation zu ihrem Gewinnwachstumspotenzial misst, in den Schwellenländern nur 0,44 – im Vergleich zu 0,82 in den USA. Auch die Renditeaufschläge für hochverzinsliche Anleihen sind in den Schwellenländern sehr attraktiv und liegen gegenüber Hochzinspapieren aus den USA nahe ihrem Zehn-Jahres-Höchstwert.

Anleihen aus Industrieländern: Absicherung gegen Volatilität

Obwohl wir auch für 2021 mit sehr niedrigen Zinsen rechnen, bleibt die Duration von Staatsanleihen aus Industrieländern unserer Ansicht nach weiterhin von Bedeutung. Denn falls die Unsicherheit erneut zunehmen sollte, können diese Wertpapiere auf mittlere Sicht zu einer Streuung von Aktienrisiken beitragen – trotz langfristig unveränderter oder gar negativer Renditen.

Zwar dürften die langfristigen Erträge für die meisten Assetklassen unserer Meinung nach positiv bleiben; dennoch sollten sich Anleger auch darauf einstellen, dass erhöhte Unsicherheit für Volatilität sorgen wird. Mit einem breit diversifizierten und aktiven Ansatz bei der Vermögensallokation fühlen wir uns für das Jahr 2021 gut aufgestellt, um Anlagechancen zu nutzen und zugleich Risiken zu mindern.

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