Berufsunfähigkeitsversicherung Psychische Erkrankungen auf Höchststand: Diese Kunden sind stark gefährdet
Die Zahl der Arbeitsausfälle wegen Depressionen, Ängsten und Belastungsreaktionen hat auch 2023 weiter zugenommen und im Zehnjahresvergleich einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigt der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit. Hierfür hat das Berliner Iges Institut Krankschreibungen von rund 2,39 Millionen Erwerbstätigen, die im Jahr 2023 bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert waren, untersucht.
Demnach fehlten im vorigen Jahr rund 7 Prozent der Beschäftigten mindestens einmal wegen psychischer Leiden. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Krankschreibungen mit einer entsprechenden Diagnose um rund ein Fünftel (21 Prozent). In den jüngeren Gruppen im Alter zwischen 20 und 24 Jahren sowie zwischen 25 und 29 Jahren fiel der Zuwachs mit 34 beziehungsweise 31 Prozent am stärksten aus.
Anteil der Beschäftigten mit mindestens einer Krankschreibung
Über alle Berufsgruppen hinweg lag die Zahl der psychisch bedingten Fehltage im vergangenen Jahr bei 3,2 Tagen pro Kopf. Besonders belastet sind Beschäftigte in Kindertagesstätten und in der Altenpflege. Sie hatten nach Angaben der Studienautoren 2023 pro Kopf im Schnitt 5,3 Fehltage aufgrund einer psychischen Erkrankung. Das sind 65 Prozent mehr als im Durchschnitt aller Berufsgruppen.
Hallo, Herr Kaiser!
Anstieg der Fälle von Arbeitsunfähigkeit (AU) gegenüber dem Vorjahr
„Der weitere Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen insbesondere in Kitas und Pflegeheimen ist besorgniserregend“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Diese Berufsgruppen kümmern sich unter Druck durch Personalmangel um das Wohlbefinden anderer Menschen und sind dabei selbst hochgradig psychisch gefährdet. Er fordert daher eine Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement.
Die meisten aufgrund von psychologischen Leiden entstandenen Fehltage waren 2023 auf Depressionen zurückzuführen, gefolgt von Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen. Mit einer Depression wurde mehr als jeder dritte dieser Fehltage begründet (38 Prozent). Anpassungsstörungen beziehungsweise Reaktionen auf schwere Belastungen verursachten etwa ein Viertel (28 Prozent).