Altersvorsorge in Deutschland Rentenversicherung erzielt Überschuss – mit Steuergeldern

Die Deutsche Rentenversicherung wird das Jahr 2022 voraussichtlich mit einem Plus von 2,1 Milliarden Euro abschließen. Auf Jahressicht stehen voraussichtlich Ausgaben in Höhe von 354,7 Milliarden Euro Einnahmen in Höhe von 356,8 Milliarden Euro gegenüber. Denn bis zum Jahr 2026 dürften die Pflichtbeiträge um mehr als 16 Prozent steigen. Dieses Wachstum basiert vor allem auf der voraussichtlich guten Lohnentwicklung.

Heute kommen 35 Menschen jenseits der aktuellen Regelaltersgrenze auf 100 Menschen im Erwerbsalter. Dieses Verhältnis, der sogenannte Altersquotient, hat sich in den vergangenen 35 Jahren um gut 50 Prozent erhöht. Doch trotz dieser demografischen Belastung sei der Beitragssatz der Rentenversicherung heute sogar niedriger als in der Mitte der 1980er Jahre.
„Aktuell verzeichnen wir mit 18,6 Prozent den geringsten Beitragssatz seit einem Vierteljahrhundert“, betont Anja Piel, Bundesvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund. Möglich geworden sei das durch Anpassungen im Rentenrecht und durch Investitionen in die Fähigkeit der Menschen und in den technischen Fortschritt. Der demografische Wandel werde sich fortsetzen, aber die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeige, dass Anpassungen möglich sind.
Hoher Zuschuss aus der Steuerkasse
Allerdings stammte im Vorjahr fast jeder vierte eingenommene Euro aus Steuermitteln, ordnet der Versicherungsbote ein. Der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung belief sich allein im Jahr 2021 auf rund 83,9 Milliarden Euro. Davon flossen 78,9 Milliarden Euro an die allgemeine und weitere rund fünf Milliarden Euro an die knappschaftliche Rentenversicherung. Und für die kommenden Jahre werden weiter steigende Zuschüsse des Bundes erwartet.