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ETF-Spezialisten schätzen ein „Privatanleger haben mehr Mut bewiesen als institutionelle Investoren“

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MSCI World ist der Kundenliebling

Neben den Kosten rückt nach Einschätzung der Experten auch die Diversifizierung bei der Geldanlage immer stärker in den Fokus der Privatanleger. Vor fünf Jahren hatten Kunden bei der Consorsbank im Schnitt zwei Indexfonds im Depot, nun seien es fast drei, so Tobias Heimann. Die Zeit, in der Anleger aus Deutschland überwiegend in den Dax investierten, sei zudem lange vorbei. Ein Blick in die monatlichen Sparplanvolumina der Consorsbank zeigt, dass mittlerweile mehr als 50 Prozent des Geldes in ETFs fließt, die den Index MSCI World abbilden. Im Jahr 2015 waren es noch 24 Prozent.

Gesunken ist dagegen das monatliche Sparplanvolumen, das in den Dax fließt – von 25 Prozent im August 2015 auf zuletzt 10 Prozent. Auch in Schwellenländern sind die Kunden zurückhaltender: Waren es vor fünf Jahren noch 12 Prozent, so werden mittlerweile nur noch 7 Prozent des Sparvolumens in entsprechende Indexfonds investiert. „China geht als Investmentregion an Privatanlegern vorbei“, so Heimann. Wenig überzeugt sind die Anleger auch von europäischen Anlagen, die nur 5 Prozent ausmachen. Leicht angestiegen sind dagegen Investitionen in ETFs mit US-Fokus. Sie liegen bei 9 Prozent.

ETF-Sparplan könnte neues Altersvorsorgeprodukt werden

Der Trend zu ETFs wird anhalten, sind sich Tobias Heimann und Markus Jordan einig. Jordan prognostiziert, dass deutsche Privatanleger bis in fünf Jahren 7 Millionen ETF-Sparpläne abgeschlossen haben. Ende dieses Jahres werden es voraussichtlich 1,9 Millionen sein. Das verwaltete Vermögen in ETFs in Deutschland könnte bis 2025 auf 160 Milliarden Euro steigen. Ende des Jahres 2019 waren es 35,3 Milliarden Euro.

„Der ETF-Sparplan hat das Potenzial, das neue Altersvorsorgeprodukt zu werden“, sagt Jordan. Konkurrenz gebe es nur wenig: „Im Versicherungsmarkt sehen wir kaum innovative Produkte.“ Damit könnte die Altersvorsorge zum Treiber des Marktes werden. „Jahrzehntelang haben Banken davon geredet, dass Kunden aus dem Tagesgeld rausmüssen“, so Jordan. Jetzt, da teilweise sogar bereits Negativzinsen erhoben werden, beginne bei den Verbrauchern ein Umdenken.

Auch Heimann rechnet damit, dass sich der Sparplan als Produkt für die Altersvorsorge stärker durchsetzt. Das Durchschnittsalter der ETF-Sparer bei der Consorsbank liege derzeit bei 46 Jahren. Unter den Neukunden sei der Altersschnitt aber niedriger. „Die am stärksten wachsende Kundengruppe sind die bis 35-jährigen“, so Heimann. Erstmals sind in diesem Jahr die Kundenbestände von Privatanlegern in ETFs höher als in aktiven Fonds, so der Manager bei der Consorsbank. Ein Wechsel von aktiven in passive Fondsprodukte finde aber nicht statt. Mit den Fridays-for-Future-Protesten und der Corona-Krise sei zudem ein weiteres Thema in den Mittelpunkt gerückt: „Die ETF-Branche wird grüner werden, das ist der nächste Schritt“, sagt Heimann.

Talk@BLK ist ein neues Gesprächsformat von Blackrock, bei dem monatlich Spezialisten des Vermögensverwalters mit Gästen über aktuelle Themen diskutieren.

Die nächsten Folge am 15. Oktober wird sich mit der Mobilität der Zukunft beschäftigen.

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