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Eurokrise 2.0? In Italien geht es um die Zukunft der Eurozone

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Viele Fragen noch offen

Aufgrund all dieser Punkte müsste man eigentlich sagen, dass Italien ein anderes „Paar Schuhe“ ist und die beiden Krisen wenig gemeinsam haben. Andererseits befinden wir uns bei Italien erst ganz am Anfang. Viele Fragen sind noch offen.

Zum einen ist überhaupt noch nicht absehbar, wie ein Kompromiss bei der von Rom gewünschten Änderung der Regeln der Währungsunion aussehen könnte. Ist sie ohne eine Änderung der Verträge machbar? Finden sich unter den Mitgliedern entsprechende Mehrheiten? Das kann lange dauern (auch wenn Brüssel bekannt ist für seine Kreativität und Italien für seine Flexibilität).

 


»Manches ist schlimmer, manches weniger schlimm und manches einfach nur anders.«


 

Zum anderen: Selbst wenn man hier eine Lösung finden sollte, bleibt das Problem der Zinsen. Sie sind zwar mit der­zeit 3,5 Prozent noch erträglich. Nach Andeutungen aus Rom wären erst 4,5 Prozent kritisch. Ab dann wären die Wertberichtigungen der italienischen Banken auf ihre Staatsanleihebestände so hoch, dass sie bei ihren Eigenkapitalquoten Probleme hätten.

Zu solchen Zinsen kann es durchaus kommen. Dann käme auch für Italien die leidige Frage des Geldes auf den Tisch. Die Währungsunion ist zwar inzwischen für finanzielle Hilfen sehr viel besser gewappnet. Aber es wird sicher kein Geld fließen ohne entsprechende Anpassungsprogramme. Dann wären wir bei der gleichen Diskussion wie in Griechenland. Rom wäre das neue Athen.

Für den Anleger

Richten Sie sich darauf ein, dass die Italienkrise noch lange dauert. Es wird – hoffentlich – nicht so lange sein wie die Griechenlandkrise. Die Zinsen werden weiter steigen. Bei Aktien sieht es nicht ganz so schlimm aus, da Italien das Wachstum fördern will und einen funktionierenden Markt und gute Unternehmen hat. Der Euro kann sich abschwä­chen.

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