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100 Fondsklassiker
Matthews Asia Dividend: Vertrauen auf Vorschuss
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100 Fondsklassiker Matthews Asia Dividend: Vertrauen auf Vorschuss

Fußgängerzone in Tokio
Fußgängerzone in Tokio: Japan gehört zum Anlageuniversum des Matthews Asia Dividend | Foto: Imago Images / VWPics

So etwas kann passieren. Man sucht nach spannenden Investments; glaubt, eines gefunden zu haben, analysiert, vergleicht – und gibt schließlich grünes Licht. In diesem Fall nicht zum Kauf, sondern zur Aufnahme in die prestigeträchtige Liste der 100 Fondsklassiker von DAS INVESTMENT. Sie führt den Matthews Asia Dividend (ISIN: LU0491818091) seit Anfang 2022 als einen von acht besonders beachtenswerten Investment-Langläufern für die Pazifik-Region.

Performance-Absturz um mehr als 26 Prozent

Ein Anspruch, dem der bis Januar 2023 fast zehn Jahre lang von Yu Zhang als hauptverantwortlichem Manager gesteuerte Fonds im vergangenen Jahr aber kaum gerecht wurde. Mit einem Minus von mehr
als 26 Prozent hinkte er seiner Vergleichsgruppe der sowohl in Südostasien als auch in Australien und Japan investierenden Aktienfonds um mehr als 10 Prozentpunkte hinterher.

 

 

 

Noch gravierender fällt der Abstand zum wie Zhang auf Dividendenaktien spezialisierten ETF iShares Asia Pacific Dividend (IE00B14X4T88) aus, der das Kalenderjahr sogar mit einem leichten Plus von 3,3 Prozent abschloss. Wobei man dazusagen muss, dass der Vergleich ein wenig hinkt: Der Schwerpunkt des ETFs nämlich liegt mit rund 65 Prozent auf Australien und Japan, während der Matthews Asia Dividend außer in Japan vor allem in China und den Asean-Staaten unterwegs ist und damit auf lange Sicht klar vorne liegt.

Außer in China, dessen Wirtschaft unter der rigiden Null-Covid-Strategie der Regierung ächzte, sahen sich Zhang und Co-Lead-Managerin Joyce Li 2022 vor allem in Vietnam mit einem schwierigen
Umfeld konfrontiert: Anti-Korruptions-Untersuchungen im Immobiliensektor und die schwache Landeswährung Dong ließen den FTSE-Vietnam-Index auf Euro-Basis zeitweise um bis zu 50 Prozent abstürzen.

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

Nach Zhang hat inzwischen auch Li Mathews verlassen, was neben dem jüngsten
Performance-Durchhänger als klares Warnsignal gelten könnte. Tut es aber nicht – zumindest nicht beim US-Fondsanalysehaus Morningstar, das in vergleichbaren Situationen schon mal mit Liebesentzug
reagiert.

Rating-Upgrade nach Manager-Wechsel

Dieses Mal ist jedoch genau das Gegenteil eingetreten: Die Ernennung von Robert Horrocks und Kenneth Lowe zu gleichberechtigten Lead-Managern veranlasste Morningstar, die kostengünstige institutionelle Anlageklasse des Fonds von der dritthöchsten Rating-Kategorie „Bronze“ auf „Silber“ anzuheben.

„Beide Manager verfügen über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit und haben den in den USA ansässigen Matthews Asian Growth & Income seit mehr als einem Jahrzehnt zu einer soliden risikobereinigten Performance geführt“, begründet Morningstar-Analystin Natalia Wolfstetter. Mit in dieses positive Urteil eingeflossen sein dürfte auch der Umstand, dass mit Sid Bhargava, Elli Lee
und Winnie Chwang gleich drei zusätzliche Co-Manager berufen wurden. Dass bei einem der Flaggschiff-Produkte des Hauses Handlungsbedarf bestand, hat man in der Chefetage des 1991 gegründeten Asien-
Spezialisten ganz offensichtlich erkannt.

Reichlich Rückenwind also für die neue Doppelspitze, die sich aber natürlich nicht auf den gemeinsam in der Vergangenheit errungenen Erfolgen ausruhen darf. „Insgesamt glauben wir, dass Asien ein ausgezeichneter Wachstumsmarkt bleibt und dass Unternehmen, die eine Dividende zahlen, davon profitieren“, blickt Horrocks nach vorne.

An den Schwerpunkt-Märkten China und Vietnam wollen er und Lowe zunächst festhalten – mit einem weiteren Schwerpunkt in Japan, wo Zhang und Li mit ihrer Aktienauswahl 2022 ziemlich danebenlagen. Bleibt zu hoffen, dass sich der Optimismus bewahrheitet und das vergangene Jahr lediglich einen Ausrutscher in der ansonsten nach wie vor soliden Bilanz des Matthews Asia Dividend markiert.

 

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