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Aktualisiert am 18.02.2020 - 13:29 Uhrin Unentdeckte FondsperlenLesedauer: 2 Minuten

Fondsmanager im Porträt Benjamin Bente betreibt ein Frühwarnsystem für Aktien

Benjamin Bente: Der Fondsberater gründete vor sieben Jahren die Investmentgesellschaft Vates, benannt nach dem lateinischen Wort für Wahrsager.
Benjamin Bente: Der Fondsberater gründete vor sieben Jahren die Investmentgesellschaft Vates, benannt nach dem lateinischen Wort für Wahrsager. | Foto: Vates Invest GmbH

Wenn Jerome Powell spricht, hören Anleger immer ganz genau hin. Und Anfang Oktober klang die Botschaft, die der Präsident der US-Notenbank Fed verkündete, nicht gut: Die Zinsen könnten schneller steigen als erwartet. Prompt kippten die Kurse, der Dow-Jones-Index verlor in den folgenden drei Wochen knapp 10 Prozent.

Grundphilosophie

„Die medial stark betonte Handelskrieg-Rhetorik vermochte dies in den Wochen und Monaten zuvor so nicht“, kommentiert Benjamin Bente. Der Berater des Vates Parade Fonds fühlt sich dadurch einmal mehr in seiner Grundphilosophie bestärkt, politische Börsen zu ignorieren und sich stattdessen auf die Faktoren Geldpolitik und Konjunktur zu konzentrieren.

Mit seinem offensiven Absolute-Return-Fonds strebt Bente eine Zielrendite von 6 bis 8 Prozent pro Jahr an. „Anleger sollen mit ihm von den Bullenmärkten an der Börse profitieren, im Idealfall aber von Bärenmärkten verschont bleiben“, führt er weiter aus. Dazu senkt Bente die Aktienquote radikal, sobald Indikatoren für Konjunktur und Geldpolitik Warnsignale senden.

Börsenampel

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Anfang Oktober sprang die Börsenampel zum fünften Mal seit dem Fondsstart deutlich um. Noch am selben Tag senkte der Vates-Chef die Netto-Aktienquote massiv von 100 auf 33 Prozent. „So konnten wir die zwischenzeitliche Marktkorrektur im Herbst deutlich begrenzen“, bilanziert der Portfoliomanager.

Er kehrte jedoch bereits Ende Oktober wieder zurück an den Aktienmarkt, nachdem sich die Datenlage verbessert hatte. Insgesamt 35 Daten lässt Bente börsentäglich durch sein System laufen. Dabei handelt es sich beispielsweise um monatliche Umfragen unter Einkaufsmanagern, wöchentliche Daten zur Geldmenge M1 oder tägliche Informationen zu den Inflationserwartungen am Anleihemarkt.

Standardwerte

Alle in das Analysemodell einfließenden Angaben beziehen sich jeweils auf die US-Börsen, die Bente mit Investments in die wichtigsten Standardwerte abbildet. So werde das künftige Verhalten der Fed stets maßgeblich von der allgemeinen Preisentwicklung bestimmt, sagt Bente: „Steigende Inflationserwartungen erzeugen monetären Druck, da sie die US-Notenbank zeitversetzt unter Druck setzen, restriktiver zu werden.“

Da die Vates-Ampel ausschließlich den Aktienmarkt bewertet, nicht jedoch das jeweilige Währungsumfeld, sichert Bente das US-Dollar-Risiko im Fonds weitestgehend gegen Euro ab. „Um die Netto-Aktienquote abzubauen, kaufen wir eine Short-Position auf den S&P 500, den liquidesten Future-Markt der Welt“, erläutert Bente weiter. Der Rest seines Portfolios besteht aus deutschen Kurzläufern von Emittenten bester Bonität.

Um das Analysemodell des rein quantitativ gemanagten Fonds noch zu verbessern, verbringt er 90 Prozent seiner Arbeitszeit mit Recherche- und Analysetätigkeiten. „Für die Suche nach dem 36. Indikator braucht es ein Entwicklergehirn und vor allem tiefe Einblicke in volkswirtschaftliche Zusammenhänge.“

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