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Fünf-Jahres-Ausblick von Robeco Welche Renditen Anleger bis 2024 erwarten können

Aus unserer Sicht ist eine Rezession in den nächsten fünf Jahren unvermeidlich. Sie wird dazu führen, dass viele Anlagen Erträge unterhalb ihres historischen Durchschnitts abwerfen. Die nächste Rezession wird allerdings nicht die Tragweite der globalen Finanzkrise haben. Sie dürfte eher davon geprägt sein, dass es in Teilbereichen der Weltwirtschaft zu Übertreibungen kommt, die zusammengenommen stark genug sind, um das globale Wachstum abzuwürgen.

Die Aussichten für Staatsanleihen sind uneinheitlich

Da die Kurse riskanter Anlagen im Lauf des Jahres gestiegen sind, hat sich Geduld bisher als Tugend erwiesen – ähnlich dem Titel der Publikation aus dem Vorjahr. Auf Sicht von fünf Jahren haben wir unsere Ertragsprognosen für die meisten Anlageklassen nach unten revidiert. Bei Staatsanleihen sind die Aussichten für die nächsten fünf Jahre uneinheitlich. Deutsche Bundesanleihen sind unserer Ansicht nach deutlich überbewertet und ihre Renditen dürften bei einem Anstieg der Inflation klar unterhalb der Geldmarktverzinsung verharren. Dagegen werden US-Staatsanleihen voraussichtlich am stärksten von einer einsetzenden Rezession profitieren, sodass ihre Erträge spürbar höher als die Geldmarktrendite ausfallen.

Bei Aktien werden die Erträge im Zeitverlauf abnehmen

Die Bewertungen stellen auch bei Aktien aus entwickelten Ländern einen Belastungsfaktor dar. Dennoch können ihre Erträge in der ersten Hälfte des Prognosezeitraums noch relativ solide ausfallen. Da wir aber für die zweite Hälfte eine Rezession erwarten, dürften die Erträge zum Ende des Prognosezeitraums hin nachlassen. Aktien aus Schwellenländern sind allgemein recht günstig. Dennoch haben wir die Ertragsprognose gegenüber den entwickelten Märkten beibehalten. Angesichts fortbestehenden Protektionismus ist lediglich mit einem Renditeaufschlag von 50 Basispunkten gegenüber Aktien aus entwickelten Ländern zu rechnen.

Rohstoffe stechen hervor

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Für Unternehmensanleihen mit Investment Grade-Qualität sowie Hochzinspapiere wird das Makroumfeld zunehmend ungünstiger. Von daher erwarten wir, dass sich ihre Mehrerträge trotz neutraler Bewertungen unterhalb der historischen Durchschnitte bewegen. In Bezug auf den relativen Ertrag stechen Rohstoffe positiv hervor – hier bewegen sich die Erwartungen auf demselben Niveau wie im Vorjahr.

Das größere Risiko ist, sich zu früh aus riskanten Anlagen zurückzuziehen

„Zwar haben wir unsere Erwartungen gesenkt. Allerdings sollten sich Anleger bewusst sein, dass das größere Risiko darin besteht, sich zu früh aus riskanten Anlagen zurückzuziehen“, sagt Jaap Hoek, Portfoliostratege bei Robeco. „Wir erwarten, dass es in den wichtigsten Anlageklassen nach wie vor Chancen zur Erzielung von Risikoprämien gibt.“

„Eine wichtige Änderung in unserem aktuellen Ausblick ist die Abwärtskorrektur unserer Ertragserwartungen“, ergänzt Peter van der Welle, Strategieexperte bei Robeco. „Sie resultiert aus der Einschätzung, dass bis 2024 eine Rezession unvermeidbar ist. Für die Notenbanken ist es von essentieller Bedeutung, dem ‚Spiegelkabinett‘ zu entrinnen. Dies besteht darin, dass ihre geldpolitische Strategie in den Diskussionen der Marktteilnehmer eine zu zentrale Bedeutung einnimmt und sie versuchen, die Erwartungen des Markts in Form immer niedrigerer Zinsen zu erfüllen.”

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