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„Geld besser unters Kopfkissen“ Kleinleins Riester-Studie bringt Versicherer in Rage

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Wie wurde die Rendite ermittelt?

Laut Musterfall zahlt ein Sparer jeden Monat 85 Euro ein, dazu kommt die staatliche Grundzulage von 175 Euro im Jahr. Bei der Entnahme summierten die Autoren die Rentenbeträge, die von den sechs Versicherern (siehe Tabelle) bis zum Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung ausgezahlt werden. Daraus errechneten sie die Rendite.

Für die Modellfälle und für die Rentenhöhen wurde laut BdV auf die Veröffentlichung in Finanztest, Februar 2019, Bezug genommen. Dabei wurde als Variante „+“ auf die jeweils höchste Rente abgestellt, als Variante „-“ auf die niedrigste. Quelle: BdV

Was sagt der GDV zur Studie?

Es ist vor allem dieser Punkt, den die Verantwortlichen des Versicherungsverbandes GDV als „Irreführung“ brandmarken: Die Wahl der durchschnittlichen Lebenserwartung. Denn die Höhe der Rendite hängt maßgeblich davon ab, wo man diese ansetzt.

Die Studienautoren kalkulierten mit „viel zu niedrigen Lebenserwartungen“, kritisiert Peter GDV-Geschäftsführer Schwark. Zudem gingen sie bei der Verzinsung von einem „unrealistischen Worst-Case-Szenario“ aus. Negative Renditen entstünden hier durch die Untersuchungsmethode, nicht durch die Produkte, so Schwark.

GDV erkennt „simplen Trick“

Peter Schwark, GDV

Die negativen Renditen ergeben sich laut GDV durch „einen simplen Trick“, indem unterstellt werde, dass die Lebenserwartungen von den Versicherern zu vorsichtig kalkuliert würden. Wenn dem aber so wäre, entstünden „zwingend Überschüsse, an denen die Kunden zu mindestens 90 Prozent zu beteiligen sind“, so Schwark weiter. Dies berücksichtige die Analyse aber nicht – und nur auf diese fehlerhafte Weise komme die Untersuchung zu negativen Renditen, beklagt der Verband.

Darüber hinaus weist Schwark darauf hin, dass immerhin ein Viertel der 2009 geborenen Jungen und fast 38 Prozent der Mädchen „voraussichtlich wenigstens 95 Jahre alt werden“, über acht Prozent der Männer und knapp 14 Prozent der Frauen erreichten ein Alter von 100 Jahren oder mehr. Und auch ältere Jahrgänge hätten durchaus gute Chancen, ein deutlich überdurchschnittliches Alter zu erreichen.

GDV-Geschäftsführer Peter Schwark:
„Es ist unter manchen Verbraucherschützern zum Volkssport geworden, die Riester-Rente schlecht zu schreiben. Unabhängige Untersuchungen bereits erfolgter Auszahlungen belegen eine Nachsteuerrendite der Produkte zwischen 3 und 4 Prozent.“

Sie zeigten, dass sich die Riester-Rente für die Kunden sehr wohl lohne. „Die Anbieter nehmen für Riester-Produkte meist keine anderen Kosten als für nicht geförderte Produkte, obwohl das komplexe Förderverfahren einen um circa 70 Prozent höheren Verwaltungsaufwand erzeugt“, betont Schwark.

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