GDV-Präsident Wolfgang Weiler Lebensversicherer erwarten 2019 steigende Beiträge
In der Sparte Lebensversicherung (LV) nahmen die Beitragseinnahmen um 1,4 Prozent auf knapp 92 Milliarden Euro zu, bilanziert Wolfgang Weiler für den deutschen Branchenverband GDV. Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag verbesserte sich um 1,9 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Das Geschäft gegen Einmalbeitrag legte um 3,7 Prozent auf 27,2 Milliarden Euro zu.
Allein in der betrieblichen Altersversorgung wuchs die Zahl der Verträge um 0,5 Prozent auf 15,9 Millionen. Erfreulich entwickelte sich mit einem Plus von gut 5,0 Prozent auch das Neugeschäft bei der Riester-Rente. Die Stornoquote liegt nach ersten Schätzungen ungefähr auf dem Vorjahresniveau von 2,6 Prozent.
Annual Premium Equivalent steigt
Das am so genannten Annual Premium Equivalent (APE) gemessene Neuvertragsvolumen kletterte um 2,5 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Diese Kennzahl berechnet sich aus der Summe aller Prämieneinnahmen aus Lebensversicherungen mit regelmäßigen Zahlungen plus einem Zehntel aller Einnahmen aus Versicherungen mit Einmalzahlung.
Zugenommen hat der auch Anteil neuer Produkte mit modifizierten Garantien am Neugeschäft. Er lag im vergangenen Jahr bei 58 Prozent des gesamten APE (Vorjahr: 50 Prozent). „Das zeigt, was die Deutschen von Altersvorsorgeprodukten erwarten: Renditechancen, ohne dabei komplett auf Sicherheiten zu verzichten“, kommentiert Weiler.
Hallo, Herr Kaiser!
Die neuen Produkte zur Altersvorsorge haben nach Meinung des GDV-Präsidenten eine „schlüssige Antwort“ auf die Niedrigzinsphase gegeben. Die beispiellose Geldpolitik der Europäischen Zentralbank belaste die Versicherer im nunmehr achten Jahr. Und: „Eine deutliche Linderung steht hier immer noch nicht in Aussicht, auch wenn es 2018 Signale einer langsamen Entspannung gab.“
Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen der deutschen Versicherungsbranche laut Weiler „auf diese Herausforderung mutig reagiert“. Und die Kundschaft habe das anerkannt. Für 2019 erwarten die deutschen Lebensversicherer daher ein Beitragswachstum von rund 1 Prozent. Aus demografischen Gründen dürften die Vertragsabschlüsse zwar abnehmen, aber der Bedarf an Altersvorsorge steige.