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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:42 UhrLesedauer: 3 Minuten
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Globale Kapitalmärkte Warum der Corona-Schock so lange auf sich warten ließ

Börsenhändler am 27. Februar in New York: Noch vor wenigen Tagen herrschte an den globalen Aktienmärkten Rekordlaune. Jetzt hat das Coronavirus die Kurse in die Tiefe gerissen.
Börsenhändler am 27. Februar in New York: Noch vor wenigen Tagen herrschte an den globalen Aktienmärkten Rekordlaune. Jetzt hat das Coronavirus die Kurse in die Tiefe gerissen. | Foto: Imago Images / Xinhua
Paras Anand, Head of Asset Management, Asien-Pazifik bei Fidelity International

Der jüngste Kurseinbruch an den globalen Kapitalmärkten hat viele Anleger überrascht. Allerdings nicht wegen des Ausmaßes des Abverkaufs, sondern wegen des Zeitpunkts. Denn von der weltweiten Verbreitung des Coronavirus (Covid-19) bis zur Talfahrt an den globalen Aktienmärkten vergingen mehrere Wochen.

Allem Anschein nach sind die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 strenger und radikaler als bei früheren Epidemien, etwa bei der SARS-Pandemie im Jahr 2003 oder der Schweinegrippe H1N1 im Jahr 2009. Durch die wachsende Bedeutung Chinas in den globalen Lieferketten in den vergangenen zehn Jahren sind die Konsequenzen heute dennoch deutlicher zu spüren.

Vor diesem Hintergrund ist die große Frage nicht, warum die Märkte weiche Knie bekommen haben, sondern warum sie trotz der offensichtlichen Gefahren für die Weltwirtschaft bis zum Kurseinbruch am 24. Februar 2020 so zuversichtlich waren?

Anleger sind trotzige Optimisten geworden

Eine Erklärung dafür ist die Tatsache, dass sich Investoren scheinbar stärker auf zwei andere Faktoren konzentriert haben.

Zum einen sind viele Anleger davon ausgegangen, dass die Aktienmärkte nach einer Epidemie zwar eine volatile Phase durchlaufen, am Ende jedoch höher schließen. So war es bei der SARS-Pandemie 2003 und bei der H1N1-Schweinegrippe 2009. Während diese beiden Ausbrüche auf schwere Marktkrisen folgten (die geplatzte Internetblase und die globale Finanzkrise), befinden wir uns heute im längsten Bullenmarkt aller Zeiten.

Zum anderen haben die schlechten Perspektiven für Unternehmensgewinne Anleger zu trotzigen Optimisten gemacht. Sie hoffen, dass Regierungen und Zentralbanken weiterhin Liquidität bereitstellen, um die konjunkturellen Auswirkungen abzufedern und die Wertpapierpreise kurzfristig zu stützen. Diese Strategie haben Politiker und Zentralbanker in den vergangenen Jahren erfolgreich eingesetzt: Wenn sie zwischen einem Nachfrageeinbruch und einer weiteren Geldspritze entscheiden mussten, fiel die Wahl auf Letzteres.

Viele Aktien sind überbewertet

Die wiederholte Anwendung dieser Strategie sorgt jedoch dafür, dass die Bewertungen in vielen Bereichen des Marktes nicht mehr mit den Fundamentaldaten im Verhältnis stehen. Ich warne seit Monaten davor, dass ein Rückzug an den Märkten abzusehen ist. Zwar bietet das gerade in Asien und den Schwellenmärkten Chancen. Doch die jüngste Kursschwäche könnte noch eine Weile anhalten – vor allem, wenn die alten Strategien tatsächlich ihre Wirkung verlieren sollten.

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