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High Yield als Schutz Warum kurzlaufende Hochzinsanleihen jetzt das Portfolio absichern

Entspannter Nachmittag in Chicago
Entspannter Nachmittag in Chicago: Im aktuellen Umfeld bieten kurzlaufende Hochzinsanleihen interessante Anlagemöglichkeiten, da sie über 90 Prozent der Rendite des gesamten Hochzinsmarktes bei etwa der Hälfte des typischen Durationsrisikos bieten. | Foto: Imago Images / UIG

Eine aggressive Rhetorik der Zentralbanken und entsprechend aggressive Zinserhöhungen veranlassen viele Anleger in festverzinslichen Wertpapieren Schutz zu suchen. Obwohl steigende Zinssätze die meisten festverzinslichen Renditen schmälern können, sind hochverzinsliche Unternehmensanleihen einen genaueren Blick wert. Gerade für Anleger, die bei den Zinssätzen vorsichtig sind und höhere Erträge anstreben, bieten kurzlaufende Hochzinsanleihen überzeugende Möglichkeiten.  

Geringeres Durationsrisiko

Steigende Zinsen sind für jeden Anleger in festverzinslichen Wertpapieren ein Grund zur Sorge, da die Anleihekurse bei steigenden Zinsen sinken. Die Anlageklasse der Hochzinsanleihen kann jedoch einen gewissen Schutz gegen steigende Zinsen gewähren, insbesondere da Hochzinsanleihen häufig mit kürzeren Laufzeiten als Investment-Grade-Papiere ausgegeben werden. Auch die höheren Spreads können dazu beitragen, die Auswirkungen steigender Zinsen zu dämpfen. Diese größere Spanne dient als Puffer, da eine Verengung der Spanne dazu beitragen kann, Zinsänderungen aufzufangen oder Kursrückgänge auszugleichen. Aufgrund dieser Eigenschaften haben sich Hochzinsanleihen in der Vergangenheit gut entwickelt und in einem Umfeld steigender Zinsen besser abgeschnitten als Investment-Grade-Anleihen, wobei sie in verschiedenen Umfeldern ebenfalls hohe Renditen erzielten. Im Gegensatz zu vielen früheren Phasen steigender Zinsen ist der aktuelle Markt von hoher Inflation und makroökonomischer Unsicherheit geprägt. Während die meisten festverzinslichen Anlagen im bisherigen Jahresverlauf zurückstecken mussten, haben sich hochverzinsliche Anleihen indes besser gehalten als Investment-Grade-Unternehmensanleihen mit längeren Laufzeiten.

Höhere Rendite und relativer Wert

Für Anleger, die sich Sorgen um die Zinssätze machen, können kurzlaufende Hochzinsanleihen mit einer Laufzeit von weniger als fünf Jahren die Möglichkeit bieten, sich noch besser gegen steigende Zinsen abzusichern.

Zwar gibt es auf dem Anleihemarkt viele Anlagen mit kurzer Laufzeit, doch bieten Hochzinsanleihen derzeit einen größeren Aufschlag gegenüber Investment-Grade-Anleihen. Dieser größere Aufschlag und die höheren Kupons können ein überzeugendes Carry- und Ertragspotenzial bieten. Darüber hinaus sollte die zusätzliche Rendite von hochverzinslichen Unternehmensanleihen die Duration mehr als decken, wie das verbesserte Rendite-Duration-Verhältnis oder der Break-even-Punkt zeigt. 

Selbst innerhalb des breiteren Hochzinsmarktes bieten kurzlaufende Anleihen interessante Möglichkeiten für zusätzliche Renditen. Wenn wir beispielsweise die 1 bis 5-jährige BB-B-Variante des ICE BofA US High Yield Index als Referenz für den Markt für kurzfristige Anleihen verwenden, können wir den relativen Wert innerhalb des Hochzinsmarktes beurteilen, indem wir die Renditedifferenz zwischen kürzeren Anleihen und dem gesamten Hochzinsmarkt betrachten.

 

In der Vergangenheit bot der kurzlaufende High-Yield-Index eine durchschnittliche Rendite, die etwa 80 Prozent der Rendite des gesamten High-Yield-Marktes bei etwa der Hälfte der Duration abbildet. Angesichts der jüngsten Zins- und Spread-Bewegungen in der ersten Hälfte des Jahres 2022 bietet der kürzere Index den Anlegern 94 Prozent des gesamten Hochzinsmarktes bei etwa der Hälfte des Durationsrisikos. Da sich das kurze Ende der Kurve nach oben verschiebt, bieten sich den Anlegern attraktive Möglichkeiten für Investitionen in kurzlaufende hochverzinsliche Wertpapiere mit einer Rendite von 6 bis 9 Prozent bei einer Duration von zwei bis drei Jahren.

Geringere Volatilität und überzeugende risikobereinigte Renditen

Ein Schwerpunkt auf kurzer Duration oder kurzlaufenden Hochzinsanleihen kann auch dazu beitragen, die Abwärtsvolatilität zu mindern – ein häufiges Anliegen von Hochzinsanlegern. Kurzfristige Hochzinsanleihen sind weniger anfällig für breite, von makroökonomischen Faktoren getriebene Marktbewegungen. Mit anderen Worten: Kürzere Hochzinsanleihen weisen in der Regel eine größere Preisstabilität bei durch makroökonomische Vorgänge verursachter Volatilität auf als Anleihen mit längeren Laufzeiten. Eine geringere Volatilität hat in der Vergangenheit zu besseren risikobereinigten Renditen für 1- bis 5-jährige Hochzinsanleihen geführt.

Obwohl Anleihen mit kürzerer Laufzeit mit einem Refinanzierungsrisiko behaftet sein könnten, haben viele Hochzinsunternehmen ihre Bilanzen auslaufen lassen, so dass es in den Jahren 2022 und 2023 nur wenige kurzfristige Fälligkeitsprobleme geben dürfte.

Kurzfristige Hochzinsanleihen bieten jetzt Chancen

Da die Zentralbanken weiterhin die Inflation bekämpfen und die Geldpolitik straffen, können kurzlaufende Hochzinsanleihen attraktive Möglichkeiten bieten, das Durationsrisiko zu senken, die Rendite zu erhöhen und die Volatilität zu verringern.

Ähnlich wie auf dem breiteren Hochzinsmarkt bietet das Repricing im Jahr 2022 relativ seltene Renditechancen, um ein überdurchschnittliches Engagement aufzubauen. Darüber hinaus scheinen die meisten Hochzinsunternehmen trotz der erhöhten wirtschaftlichen Unsicherheit gut positioniert zu sein, um eine wirtschaftliche Abschwächung zu überstehen, da die Fundamentaldaten stabil sind und eine starke Zunahme von Zahlungsausfällen nicht zu erwarten sind.

All diese Faktoren veranlassen uns zu einem konstruktiven Ausblick für den Hochzinsmarkt. Für Anleger, die auf der Suche nach hohen Erträgen und einem geringeren Durationsrisiko sind, sollten kurzlaufende Hochzinsanleihen daher einen näheren Blick wert sein.

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