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Nach dem G20-Gipfel Kurzes Aufatmen und nun der Blick auf die Zentralbanken

Das Worst-Case-Szenario einer weiteren Eskalation des Handelskonfliktes wurde abgewendet. Auf dem G20-Gipfel Ende Juni in Osaka haben China und die USA die Gespräche wieder aufgenommen – allerdings ohne Deadline für eine Einigung. Zuvor haben die Amerikaner im Mai die Zölle um 200 Milliarden US-Dollar auf chinesische Produkte erhöht. Diese und die daraus resultierenden chinesischen Vergeltungsmaßnahmen setzten die Finanzmärkte unter Druck und steigerten das Risiko eines wirtschaftlichen Abwärtstrends.

Die Ausweitung der Zölle auf die verbleibenden rund 300 Milliarden US-Dollar an Importen aus China, die der Weltwirtschaft schweren Schaden zugefügt hätten, ist zumindest kurzfristig vom Tisch. Auf beiden Seiten wurden einige Zugeständnisse gemacht: Von den USA die Lockerung des Huawei-Verbots – US-Firmen dürfen ihre Ausrüstung wieder an das chinesische Unternehmen verkaufen – und von China die Erhöhung der Importe von US-Agrargütern. Dennoch: In strategischen Fragen werden sich die beiden großen Nationen in den nächsten Jahren eher weiter voneinander entfernen als annähern.

Die Märkte bekommen Zeit

Die US-Wirtschaft war nicht immun gegen die Folgen der Verschlechterung des Welthandels. So zeigte sich der PMI – also der Purchasing Managers Index – im verarbeitenden Gewerbe mit 51,7 Punkten im Juni gegenüber 56,6 Punkten zu Beginn des Jahres ziemlich schwach, ebenso wie die Investitionen. Der Wille von Präsident Trump, eine weitere Abschwächung der US-Wirtschaftslage und damit auch der Stimmung der Anleger zu vermeiden, gibt den Märkten Zeit. Bis das Thema Handel im nächsten US-Präsidentschaftswahlkampf wieder aufgegriffen wird.

Der Markt atmet also derzeit auf. Es gibt keine Rallye der Risikoanlagen. Wie von uns erwartet, kam es nach dem G20-Gipfel eher zu einer gewissen Entspannung als zu einer deutlichen Erholung. Gewisse Fortschritte in den Handelsstreitigkeiten waren bereits eingepreist. Die Erwartungen an einen Full Deal sind noch sehr gering, zumal die Frage der Technologieführerschaft zunehmend im Mittelpunkt steht. Der Fokus wird auf den Wirtschaftsdaten liegen, die nach wie vor eine gewisse Schwäche aufweisen, und auf den Zentralbanken. Hier sind die Erwartungen an Anpassungsmaßnahmen hoch – vielleicht zu hoch – und mit einem gewissen Risiko der Enttäuschung verbunden. Die Zentralbanken beobachten derzeit erstmal die Lage, sind aber bereit zu handeln. Allein das hat bereits gereicht, die Aktienindizes zu Jahreshöchstständen zu animieren. Hier sieht man, dass die Märkte immer noch zu abhängig von den Zentralbanken sind.

Die aktuellen Gewinner

Wer sind die Gewinner der aktuellen Entwicklung im Handelsstreit? Obwohl die Wiederaufnahme der Verhandlungen unsere vorsichtige Risikobewertung insgesamt nicht wesentlich ändert, glauben wir, dass sowohl die Schwellenländeranlagen als auch die europäischen Aktien relativ gesehen von der Entlastung nach dem G20-Gipfel profitieren könnten; ebenso die Währungsmärkte.

Insgesamt gehen wir von einem abgeschwächten Weltwirtschaftswachstum von 3,3 Prozent p.a. für 2019 und einem etwas höheren Prozentsatz im Jahr 2020 aus.

Soweit nicht anders angegeben, beruhen die hier enthaltenen Ansichten auf Recherchen, Berechnungen und Informationen von Amundi Asset Management und haben den Stand 02.07.2019. Diese Ansichten können sich jederzeit ändern, abhängig von wirtschaftlichen und anderen Rahmenbedingungen. Es gibt keine Gewähr, dass sich Länder, Märkte oder Branchen wie erwartet entwickeln werden. Diese Veröffentlichung ist kein Verkaufsprospekt und stellt kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anteilen in Ländern dar, in denen ein solches Angebot nicht rechtmäßig wäre. Außerdem stellt diese Veröffentlichung kein solches Angebot an Personen dar, an die es nach der jeweils anwendbaren Gesetzgebung nicht abgegeben werden darf. Amundi Deutschland GmbH ist ein Unternehmen der Amundi Gruppe.

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