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Zukunft der Altersvorsorge Riester-Rente renovieren statt abreißen

Von Aktualisiert am in AnalysenLesedauer: 9 Minuten
Restaurateure in der Kathedrale von Zagreb
Restaurateure in der Kathedrale von Zagreb: Bei der Altersvorsorge der Zukunft sollte der Gesetzgeber nicht mit dem Vorschlaghammer vorgehen, raten die deutschen Lebensversicherer. | Foto: imago images / Pixsell
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Auf Eis gelegt: Deutschlands viertgrößter Lebensversicherer mit Bruttobeiträgen von rund 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2019 und einem Bestand von knapp 3,3 Millionen Policen stoppt den Vertrieb seiner Riester-Rente. Als Gründe dafür nennt Debeka-Vorstandsmitglied Normann Pankratz zum einen die anhaltend niedrigen Zinsen in der Eurozone, die es kaum noch ermöglichen, mit sicheren Anlagen am Kapitalmarkt die Inflation auszugleichen.

Zum anderen kritisiert er aber auch die eng gesetzlichen Vorgaben. Vor allem die Pflicht der Anbieter, dem Sparer zu Beginn des Ruhestands alle selbst eingezahlten Beiträge plus der Grund- und Kinderzulagen zu garantieren. Schließlich müssten die Anbieter auch noch ihre Vertriebs- und Verwaltungskosten decken. Alles zusammen bedeute für die Kunden, dass sie am Ende nur eines mit Sicherheit haben: einen realen Wertverlust.

Ausgesetzt bleibt das Riester-Neugeschäft Pankratz zufolge so lange, bis Klarheit herrsche, wie der deutsche Staat die private Altersvorsorge künftig fördern will. Eine entsprechende Reform hat sich die schwarz-rote Bundesregierung laut Koalitionsvertrag für die laufende Legislaturperiode auf die Agenda gesetzt.

Politische Diskussion hat begonnen 

Den Auftakt für die politische Diskussion hierüber machte ein Gespräch im Bundesfinanzministerium Ende Februar, über dessen Inhalte die Teilnehmer zwar Stillschweigen vereinbart haben. Mit dem angestrebten Standardprodukt solle es aber nicht den von manchen Verbraucherschützern gewünschten radikalen Systemwechsel geben, stellte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bereits klar.

„Das Riester-System ist renovierungsbedürftig“, gibt GDV-Präsident Wolfgang Weiler zwar zu. Aber: „Ein Abriss ist keine Lösung.“ Weiler plädiert stattdessen für ein vereinfachtes Zulagenverfahren. Gleichzeitig solle die Garantie auf 80 Prozent der Bruttobeiträge sinken, um den Versicherern etwas mehr Beinfreiheit bei ihrer Suche nach Anlagechancen am Kapitalmarkt zu geben.

Axel Kleinlein reagiert hierauf „entsetzt“. Denn damit würde ein „Kernversprechen eines Riester-Vertrags ausgehöhlt“, sagt der Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten (BdV). Und weiter: „Das ist eine Bankrotterklärung der Versicherungswirtschaft.“ Diese habe zum Riester-Start vor knapp zwei Jahrzehnten auch deshalb auf den nominalen Kapitalerhalt gepocht, weil ihn beispielsweise die Investmentgesellschaften höchstens mithilfe des Nischenprodukts Garantiefonds umsetzen könnten.

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