LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in ZielgruppenLesedauer: 5 Minuten

Private Krankenversicherung (PKV) PKV-Beiträge steigen deutlich über Durchschnitt

Seite 2 / 2

PKV-Beiträge steigen 2021 stark

In der Kritik steht die PKV aber häufig wegen hoher Beiträge für ältere Versicherte und großer Beitragssprünge, für die es gesetzliche Vorgaben gibt: Der Beitrag darf erst steigen, wenn die tatsächlichen Kosten die Kalkulation um mehr als 10 (teilweise 5) Prozent übersteigen. Auch die 13 Teilnehmer im PKV-Rating erhöhten 2021 ihre Beiträge. Zu Jahresbeginn stieg der Beitrag durchschnittlich um knapp 6,0 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 3,2 Prozent. Und seit dem Jahr 2000 lag die durchschnittliche Erhöhung für einen Angestellten im Branchenschnitt bei knapp 3,9 Prozent.

In der beispielhaften Beitragsrechnung eines Bundesbeamten stiegen die Bestandsbeiträge in den vergangenen zwei Jahrzehnten hingegen um durchschnittlich 3,1 Prozent. Anfang dieses Jahres wurde der Beitrag durchschnittlich um 7,1 Prozent erhöht. Das ist nach Angaben der Studienautoren die umfangreichste Beitragsanpassung bei den Beihilfeversicherungen im gesamten Bewertungszeitraum. So waren es im Vorjahr beispielsweise 3,9 Prozent, was im direkten wertevergleich relativ moderat erscheint.

>>Vergrößern! Quelle: Franke und Bornberg GmbH

 

Ein anderes Bild zeigte sich in der stationären Zusatzversicherung. Über den Vergleichszeitraum der Jahre von 2000 bis 2021 halten sich Beitragserhöhungen und -reduzierungen in etwa die Waage. In dieser Beispielrechnung wurden die Beiträge in den vergangenen 21 Jahren durchschnittlich um 0,3 Prozent erhöht. Zum Jahresauftakt 2021 wurden die Prämien in diesem Musterfall durchschnittlich um 0,1 Prozent gesenkt (Vorjahr: +1,6 Prozent). Im langfristigen Mittel ist der Trend der Beitragsentwicklungen jedoch nur marginal steigend.

Einige private Krankenversicherer mauern

Seit 2018 untersuchen die Autoren des Map-Reports auch den Gesamtbestand nach Monatssollbeiträgen. Hier betrugen die Beitragsanpassungen zwischen 2012 bis 2020 durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr. „Dieses Beispiel halten wir für besonders wertvoll“, so Franke. „Hier werden alle Tarife berücksichtigt, zudem handelt es sich um einen offiziellen Nachweis. Somit erscheinen etwaige Manipulationen in der Datenlieferung eher unwahrscheinlich. Das heißt, den Gesellschaften ist es nicht möglich für den Vergleich lediglich einen beitragsstabilen Tarif auszusuchen.“

Und für PKV-Gegner wäre es andererseits aber auch nicht möglich in die Betrachtung jeweils nur die anpassungsintensiven Verträge für möglichst negative Darstellungen zu verwenden. Für manchen Versicherer seien diese Informationen allerdings „offensichtlich zu heikel, um sie für ein Rating zu veröffentlichen. Gut vorstellbar ist auch, dass mit der Abfrage dieser Daten potenzielle neue Teilnehmer abgeschreckt werden. “ Dem Produkt PKV, das seit Jahren um jeden Neukunden ringen muss, werde mit dieser Mauertaktik ein Bärendienst erwiesen. 

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion