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Emerging Markets Drei Dinge, die jetzt bei Schwellenländer-Investitionen zu beachten sind

Handtuchverkäufer in São Paulo haben die Zahl ihrer Verkäufe als Quote notiert
Handtuchverkäufer in São Paulo haben die Zahl ihrer Verkäufe als Quote notiert: Die brasilianische Notenbank könnte ihre Zinsen schon 2023 wieder senken. | Foto: Imago Images / Fotoarena

Mitte Oktober tagt der chinesische Nationalkongress

Der einwöchige Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas (Kongress) beginnt am 16. Oktober. Es wird erwartet, dass auf dieser alle fünf Jahre stattfindenden Versammlung Xi Jinping für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren zum Präsidenten ernannt wird. Der Kongress wird auch einen neuen Ministerpräsidenten ernennen, da Li Keqiang sein Amt niederlegt. Wahrscheinlich werden auch zwei neue Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas ernannt.

Aus Sicht der Investoren wird sich die Aufmerksamkeit auf die politischen Maßnahmen nach dem Ende des Kongresses richten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass umfangreiche Maßnahmen zur Ankurbelung des Wachstums bis zur Wiederernennung Xi Jinpings zurückgehalten werden. Zwar dürften die Anleger eine aggressivere Lockerung der Politik begrüßen, doch findet diese vor dem Hintergrund eines sich verlangsamenden globalen Wachstums, eines schwachen Binnenkonsums aufgrund der chinesischen Nullzins-Politik sowie des durch den US-Gesetzgeber erschwerten Zugangs zu Schlüsseltechnologien statt, die China zur Beschleunigung des Wachstums benötigt. China hat zwar immer noch politische Hebel in der Hand, aber der globale Hintergrund könnte deren Wirkung abschwächen.

Ende Oktober folgt die zweite Wahlrunde in Brasilien

Im ersten Wahlgang erreichte kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen, so dass die beiden Kandidaten mit den höchsten Stimmenanteilen in die zweite Runde am 30. Oktober einziehen werden: Jair Bolsonaro, der amtierende Präsident, wird in der Stichwahl gegen seinen Rivalen Luiz Inacio Lula da Silva antreten. In den kommenden Wochen werden sich die beiden Kandidaten um die Unterstützung der sechs ausgeschiedenen Kandidaten bemühen, auf die 8 Prozent der in der ersten Runde abgegebenen Stimmen entfielen.

Die Anleger sollten indes die Wahlen abhaken und sich auf marktfreundliche Entwicklungen in den kommenden 12 Monaten konzentrieren. Das Potenzial für Zinssenkungen im Jahr 2023 sticht hervor, da die brasilianische Zentralbank die Zinssätze vor den meisten anderen Zentralbanken weltweit angehoben hat und die Inflation in Brasilien kürzlich ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Sollte sich die Inflation abschwächen, besteht Spielraum für eine weniger restriktive Geldpolitik, was sich positiv auf den brasilianischen Aktienmarkt auswirken dürfte.

Globale Konjunktursorgen beginnen die Ölpreise zu belasten

Die Ölpreise sind seit ihrem Höchststand am 8. März nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stetig gesunken. Gegenüber dem Durchschnittspreis von 68 US-Dollar für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) im Jahr 2021 sind die Preise seit Jahresbeginn nach Bloomberg-Angaben um 31 Prozent auf durchschnittlich 98 US-Dollar gestiegen. Knappe Raffineriekapazitäten und eine Erholung der Nachfrage nach der Pandemie haben die Preise für raffinierte Produkte wie Benzin, Diesel und Kerosin weiter in die Höhe getrieben, was sich entsprechend auf die Inflation auswirkt. Die Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), die Produktion zu drosseln, könnte die Preise kurzfristig stützen. Da jedoch eine weltweite Rezession im Jahr 2023 immer wahrscheinlicher wird, ist kaum zu erwarten, dass die Ölpreise über einen längeren Zeitraum hinweg hoch bleiben. Die Inflation dürfte dadurch sinken, aber es darf nicht vergessen werden, dass andere Faktoren wie erhöhte Lebensmittelpreise die Inflation in den Schwellenländern treiben.

Ausblick auf die Inflation…

Den Zentralbanken wird vorgeworfen, dass sie die Inflation verschlafen haben. Doch auch wenn die Umstellung von einer lockeren Politik während der Pandemie auf eine straffere Politik in einer Welt, in der die Lieferketten haken, vielleicht langsamer als nötig verläuft, besteht kein Zweifel daran, dass die Zentralbanken ihre Glaubwürdigkeit im Kampf gegen die Inflation voll und ganz unter Beweis gestellt haben. Die US-Notenbank hat die Zinssätze in diesem Jahr fünfmal um insgesamt 325 Basispunkte angehoben und es werden weitere Zinserhöhungen erwartet.

Die Inflation im Euroraum stieg im September auf einen Rekordwert von 10 Prozent, was wahrscheinlich auch die Europäische Zentralbank zu weiteren Zinserhöhungen veranlassen wird. In den Schwellenländern wiederum wurden weniger Zinserhöhungen vorgenommen als in den Industrieländern, was den gedämpften Inflationsdruck widerspiegelt, der zum Teil durch Energiepreis-Subventionen unterstützt worden ist.

 

Wenn man die realen Zinssätze als Indikator für den geldpolitischen Kurs heranzieht, herrscht in Märkten wie Brasilien eine straffe Geldpolitik, während die Geldpolitik in den Vereinigten Staaten und im Euroraum weiterhin locker ist. Das hat Auswirkungen auf den Zeitpunkt möglicher Zinssenkungen, wobei Brasilien wie China voraussichtlich schon im kommenden Jahr damit beginnen werden, die Zinsen zu senken. Für sich genommen wäre dieser Schritt positiv für die Anleger. Wir sind uns jedoch bewusst, dass das globale Umfeld schwierig ist und dass es einer Verbesserung des globalen Wachstums sowie eines schwächeren US-Dollars bedarf, damit wieder niedrigere Zinssätze an den Vermögensmärkten der Schwellenländer ihre Wirkung entfalten können.

… und Chinas Immobiliensektor

Der chinesische Immobilienmarkt hat weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen, was sich sowohl auf das Binnenwachstum als auch auf die Nachfrage nach wichtigen Rohstoffen für das Baugewerbe, einschließlich Zement und Stahl, auswirkt. Nach Angaben der World Cement Association ging die weltweite Zementproduktion in der ersten Jahreshälfte 2022 um 8 Prozent zurück, wobei sich der Rückgang in China auf 15 Prozent belief. Der vom Nationalen Büro für Statistik (NBS) in China gemeldete 40-prozentige Rückgang der Neubaubeginne im Immobiliensektor sowie ein einstelliges Wachstum bei den Infrastrukturinvestitionen haben zur Schwäche der Zementnachfrage und damit auch der Produktion beigetragen. Zwar hat die chinesische Regierung die regionalen Entscheidungsträger aufgefordert, Investitionen zu unterstützen, doch gilt weiterhin die Null-Covid-Politik als vorrangig. Um dieses politische Dilemma zu lösen, hat die Regierung vor kurzem drei Maßnahmen zur Stimulierung des Sektors erlassen:

  • Aufhebung der Untergrenze für Hypothekenzinsen für Erstkreditnehmer.
  • Einkommenssteuerrückerstattung, wenn der Kauf einer neuen Immobilie innerhalb eines Jahres nach einem früheren Verkauf erfolgt.
  • Senkung der Zinsen für Darlehen aus dem Housing Provident Fund um 0,15 auf 3,1 Prozent.

Diese Maßnahmen dürften allerdings noch nicht hinreichend sein, um die Lage zu drehen. Die Besorgnis über die finanzielle Gesundheit der Bauträger, das langsamere Lohnwachstum und die Jugendarbeitslosigkeit – die sich bei den 16 bis 24 Jahre alten jungen Menschen auf rund 20 Prozent beläuft – belasten die Immobiliennachfrage. Zwei der drei genannten Maßnahmen senken die Zinssätze. Die Fragen der Finanzierung des Weges aus der Krise sind indes nicht das Hauptproblem, sondern es ist das Vertrauen, das zählt. Sobald der chinesische Nationalkongress zu Ende gegangen ist und Klarheit über die Rollen der regionalen Führer herrscht, könnten aggressivere politische Maßnahmen folgen, um das Vertrauen zu stärken.

Schwellenländer wachsen stärker als die Industrieländer

Ein langsameres globales Wachstum, ein starker US-Dollar, Probleme in den Lieferketten sowie binnenwirtschaftliche Faktoren stellen die Schwellenländer vor Probleme. Dennoch glauben wir an ihr langfristiges Wachstumspotenzial, da das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern weiterhin über dem der Industrieländer liegt. In den Schwellenländern sind viele Unternehmen ansässig, die neue Technologien entwickeln, die das künftige nachhaltige Wirtschaftswachstum vorantreiben. Ob Hersteller von Solar- und Elektrofahrzeugbatterien bis hin zu Halbleiterentwicklern und -herstellern – die Dynamik der Innovation in den Schwellenländern stärkt unser Vertrauen in diese Anlageklasse. Trotz der aktuellen Herausforderungen sehen wir weiterhin Möglichkeiten, in Unternehmen mit technologischem Vorsprung zu investieren, die ihrerseits Investitionen tätigen, um das Wachstum voranzutreiben.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das KIID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Alle Investitionen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Kapitals.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um allgemeine Werbeinformationen handelt und nicht um eine vollständige Darstellung oder Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, einer bestimmten Branche, eines bestimmten Wertpapiers oder eines oder mehrerer aufgelisteter Investmentfonds. Franklin Templeton veröffentlicht nur produktbezogene Informationen und gibt keine Anlageempfehlungen.

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