LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 2 Minuten

Übernahmegewinne voraus Der lukrative Kaufrausch der Biotech-Branche

Martin Stötzel ist Managing Partner bei der Rhein Asset Management in Düsseldorf.
Martin Stötzel ist Managing Partner bei der Rhein Asset Management in Düsseldorf.

Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb will den Biopharma-Spezialisten Celgene für etwa 74 Milliarden US-Dollar übernehmen. Celgene-Aktionäre sollen pro Aktie ein Wertpapier von Bristol-Myers Squibb 50 US-Dollar in bar und das Recht auf weitere Erfolgszahlungen erhalten. Die Großtransaktion soll einen führenden Hersteller von Biopharma-Medikamenten mit dem Fokus auf Krebsmedikamente, Entzündungen und Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefäße formen.

Bereits im Sommer wurde deutlich, dass es in der Biotech-Industrie zu hochkarätigen Übernahmen und Fusionen kommen könnte. Celgene kam schon damals als ein aussichtsreicher Übernahmekandidat in Betracht.

M&A-Aktivitäten sind für viele Unternehmen echte Werttreiber und können Investoren viel Geld in die Kasse spülen. Celgenes Aktie ist um den Jahreswechsel im Zuge der Übernahmegerüchte um fast 33 Prozent gestiegen. Weitere Beispiele: Der US-Biotech-Gigant Gilead Sciences hat im Sommer 2017 für 11,9 Milliarden US-Dollar das kleine US-Biotech-Unternehmen Kite Pharma übernommen, das zuvor mit etwa 2,3 Milliarden US-Dollar an der Börse bewertet wurde. Und Pharmariese Eli Lilly hat sich Armo Biosciences für 1,6 Milliarden US-Dollar einverleibt. Das bedeutet einen Aufschlag von 200 Prozent im Vergleich zum Niveau von 17 US-Dollar pro Aktie beim Börsengang. Auch beim deutschen Unternehmen Medigene bestehen Übernahmegerüchte, obwohl es zuletzt nur knapp acht Millionen Euro Umsatz machte und keinen Gewinn.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Mit der Celgene-Übernahme erhöht Bristol-Myers Squibb den Druck auf die Konkurrenz. Dazu passt, dass die US-Pharmaindustrie laut einer Studie 160 Milliarden US-Dollar im Ausland bunkern und händeringend nach Übernahmezielen suchen. Biotech-Investoren sollten sich also fragen, ob ein Unternehmen das Potenzial hat, sich über die Jahre hinweg stark zu entwickeln und dann durch eine Übernahme einen enormen Gewinnsprung hinzulegen?

Anleger sollten daher M&A-Aktivitäten und Übernahme- und Fusionsgerüchte im Biotech-Sektor sehr gut beobachten, um frühzeitig einsteigen zu können. Die Celgene-Transaktion hat gezeigt, dass dieser Weg erfolgreich sein kann.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion