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Vermögensverwalter Gottfried Urban Wirecard wird zum Spielball der Spekulanten

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Aufgrund der „verschwundenen“ 1,9 Milliarden Euro könnten Banken nun Kreditlinien kündigen und die Liquiditätskrise bei Wirecard vergrößern. Dazu könnten Vertragspartner des Zahlungsabwicklers den Anbieter wechseln, weil sie kein Vertrauen mehr in die Firma haben. Bei der Faktenlage ist es schwer vorstellbar, dass die Kommunikation von Wirecard den gesetzlichen Standards entsprochen hat. Trifft dies zu, dürfte es zu einer Flut von Klagen kommen. Sind die erfolgreich, dürften viele Milliarden an Schadenersatzforderungen auf das Unternehmen zukommen.

Ohne neues Vertrauen kein frisches Kapital

Wirecard braucht jedenfalls Geld, ob von Banken, durch einen Kapitalschnitt und Ausgabe neuer Aktien, oder über einen großen Investor, der in die Firma einsteigt. Problem: Investoren und Geldgeber können nicht abschätzen, ob die Gelder operativ Verwendung finden können oder für Schadenersatzzahlungen verloren gehen.

Im schlimmsten Fall wird es die Firma in ein paar Jahren nicht mehr geben. In dieser Zeit werden Kunden und Mitarbeiter abwandern. Die Aktie wird für ein paar Euro an der Börse notiert und immer wieder hohe Schwankungen erleben, ausgelöst durch wilde Spekulationen. Dazu gibt es viele Beispiele aus der Vergangenheit: Hypo Real Estate, Enron, Worldcom und viele mehr.

Fazit: Gegen Betrug kann man nie zu 100 Prozent geschützt sein. Wer in einzelne Aktien investiert, muss daher das Risiko streuen – über verschiedene Unternehmen, Branchen und Regionen.


Über den Autor:
Gottfried Urban ist Geschäftsführer des Vermögenverwalters Urban & Kollegen Vermögensmanagement aus Altötting.

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