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in WirtschaftLesedauer: 2 Minuten

Bluebay-Investmentchef Versagt die Fed, steht ein holpriger März bevor

Jerome Powell
Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve (Fed), während eines US-Senatsausschusses am 23. Februar 2021: Die US-Zentralbank ist noch weit entfernt, ein Signal für das Zurückfahren der lockeren Geldpolitik zu setzen. | Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Die Bewegungen bei den Renditen von Staatsanleihen sorgten in den vergangenen Tagen für Aufmerksamkeit bei den Anlegern. Seit Anfang 2021 sind die US-Renditen um mehr als 50 Basispunkte auf ein 12-Monats-Hoch gestiegen.

Geldpolitische Maßnahmen bleiben locker

Fed-Chef Jerome Powell bemühte sich, in einer Rede vor dem US-Senat die Märkte zu beruhigen: Die Fed sei noch weit von dem Punkt entfernt, ab dem sie ein allmähliches Zurückfahren der lockeren Geldpolitik signalisieren will. Auch die Europäische Zentralbank (EZB)-Chefin Christine Lagarde äußerte sich jüngst in dieser Richtung. Es scheint, als ob die Zentralbanken angesichts der Dynamik und des Ausmaßes des Renditeanstiegs besorgt sind und möglicherweise ihre verbalen Interventionen in den kommenden Tagen verstärken, sollten sich die Aufwärtsavancen fortsetzen.

Fed steht im Rampenlicht

Dessen ungeachtet bleibt das Reflationsthema weitgehend intakt. Entsprechende Maßnahmen der Fiskalpolitik könnten daher noch mehr zählen als die Worte der Zentralbanker. Die Fed ist weiterhin bestrebt, eine verfrühte Straffung der monetären Bedingungen zu einem Zeitpunkt zu verhindern, an dem wir uns noch mitten in einer Pandemie befinden und die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau liegt.

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Die Fed ist nicht zu beneiden: Gibt sie sich übermäßig taubenhaft, sobald die Inflation steigt und die Arbeitslosigkeit im Zuge eines starken Wirtschaftswachstums sinkt, könnten die Marktteilnehmer misstrauisch werden und die Glaubwürdigkeit der Notenbank in Frage stellen.

Erhöhte Marktrisiken, trotz noch robuster Stimmung 

Dem Anschein nach nehmen die Marktrisiken wieder zu, doch im Moment ist die Stimmung noch robust. Ein Beleg für diese These war in dieser Woche die rasant steigende Bewertung der Special Purpose Acquisition Company, kurz SPAC, mit dem Namen Churchill Capital IV: Nach der Ankündigung einer Fusion mit dem Elektroauto-Entwickler Lucid Motors ergab sich eine spektakuläre Bewertung von 24 Milliarden US-Dollar – für ein Unternehmen, das noch kein einziges Auto verkauft hat. Noch eindrucksvoller erscheint diese Marktkapitalisierung, wenn man bedenkt, dass sie doppelt so hoch ist wie die des etablierten französischen Automobilunternehmens Renault.

Wir hatten gehofft, dass wir in der ersten Jahreshälfte 2021 auf Risikoanlagen setzen können, bevor wir uns später im Jahr defensiver ausrichten. Sofern die Renditen jedoch weiter steigen und die Fed bei der Kursberuhigung versagt, steht ein holpriger März bevor.

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