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Schlimme Finger im April 2021 Vor diesen Finanzdienstleistern warnt aktuell die Bafin

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Ebenfalls immer wieder tauchen dubiose Plattformen auf, auf denen Privatleute insbesondere die hochspekulativen Differenzkontrakte (Contracts for Difference, CFD) handeln können. Diesmal ist es das Unternehmen InvestEXP, dessen Plattform Investexp.de heißt. Dort ging es um Währungen, CFDs und andere Instrumente. Laut Bafin betrieb InvestEXP Anlagevermittlung, Finanztransfergeschäft, Einlagen- und Kreditgeschäft, ohne dass die Bafin das erlaubt hätte. Ein angebliches Schreiben der Bafin, das InvestEXP nutzte, ist laut der Behörde gefälscht. Die frühere Handelsplattform hieß übrigens Beexp.de und hatte versucht, sich an den seriösen Finanzdienstleister IG Europe dranzuhängen. Wovor die Bafin bereits im Februar gewarnt hatte.

Brevan Howard Ltd und WinnGroups Ltd verwalteten Finanzportfolios für Kunden. Die Plattformen hießen Winngc.com (ehemals Winngroups.com) und Winngroupltd.com, dort gab es CFDs, Währungen, Waren, Rohstoffe, Aktien, Fonds, Indizes und Kryptowährungen. Die Unternehmen investierten das Geld ihrer Kunden ohne Rücksprache, was unter den Begriff Portfolioverwaltung fällt.

Fin Toward Ltd führte auf Fin-toward.com Handelskonten für Kunden und nahm dort deren Geld entgegen. Zur Auswahl standen Währungen, Kryptowährungen, Indizes Rohstoffe, Aktien, Indexfonds und Anleihen. Auch Fin Toward verwaltete Kundengelder ohne Rücksprache und bot sogar Kundenberatungen und komplette Versicherungen vor Verlusten an. Eine Erlaubnis für Anlageberatung, Einlagengeschäft und Portfolioverwaltung hat es nicht. Und auf der Internet-Seite findet sich nicht einmal ein Impressum.

Besonders dreist ging Lollygag Partners Ltd aus dem karibischen Inselstaat Dominica vor. Das Unternehmen gab sich in Emails als Bafin aus und versuchte, Kunden zu gewinnen. Die (gefälschte) Email-Adresse lautet [email protected]. Lollygag führte auf Finocapital.io Kundenkonten und bot an, mit CFDs, Fremdwährungen, Futures, Indizes, Metallen, Energie und Aktien handeln zu können. Auch Lollygag verwaltete Kundengeld ohne Rücksprache und bot zusätzlich Geschäfte zu hauseigenen Preisen an. Das alles fällt unter Portfolioverwaltung und Eigenhandel – und auch hier ohne Erlaubnis der Bafin. Die Behörde weist zudem darauf hin, dass ihre Email-Adressen immer nach dem Format [email protected] aufgebaut sind.

Weitere, ähnlich gelagerte Fälle sind Axedo.co mit Axedo.co, Share Oracle (übrigens ebenfalls aus Dominica) mit Bit-capitals.com (ehemals Navagates.com), Royal C Bank mit Royalcbank.com und Bridgefund mit Bridgefund.io. Alle vier mit Handelsplattform, aber ohne Bafin-Erlaubnis. Bridgefund wollte Kunden über gefälschte Steuerschreiben sogar noch zusätzlich Geld abknöpfen.

Kommen wir zu in Deutschland angebotenen Wertpapieren, zu denen es (wahrscheinlich) keinen genehmigten Prospekt gibt. So bietet die Hygh AG Wertpapiere in Form von Token (digitale, handelbare Vermögensgegenstände) an, ohne einen Prospekt vorgewiesen zu haben.

Bei der YGGDRASIL AG hat die Bafin den „hinreichend begründeten Verdacht“, dass sie auf das eigene Unternehmen lautende Aktien ohne Prospekt verkaufen will.

Und kurz vor Schluss haben wir Thiel Capital, das ein Depotgeschäft betreiben wollte und wahrscheinlich total zufällig so heißt wie einer der bekanntesten Investoren der USA: Peter Thiel. Denn zu dem gibt es laut Bafin keine erkennbare Verbindung. Thiel Capital bot Privatleuten Aktien zum Kauf an. Zudem stellt es in Aussicht, dass eben diese Anleger Verluste aus früheren Geldanlagen über eine „Bad Bank“ ausgleichen und damit loswerden können. Die Kundendepots wollte Thiel Capital führen, was ihr aber nicht erlaubt ist.

Ebenfalls an einen Namen hängen wollten sich offensichtlich auch die Betreiber der Internetseite Donaucapitalinvestment.com. Die hat aber nichts mit dem ordentlich beaufsichtigten Finanzdienstleister Donau-Capital Investment aus Ruderting zu tun, betont die Finanzaufsicht.

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