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Wegen steigender Industrieproduktion IKB erwartet anziehende Konjunktur

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Das aktuelle Ifo-Geschäftsklima für Juli bestätigt, dass die auch durch den Handelskonflikt mit den USA induzierte Unsicherheit die Erwartungen der Unternehmer belastet. So haben sich die Geschäftsperspektiven der Unternehmen eingetrübt; der Index verschlechterte sich um 0,4 auf 98,2 Punkte. Allerdings hat sich die Einschätzung zur aktuellen Lage verbessert, was konsistent mit anderen Indikatoren und Konjunkturdaten ist. Dieser Teil-Index stieg um 0,2 auf 105,3 Zähler. Insgesamt hat sich damit das Geschäftsklima zwar minimal um 0,1 auf 101,7 Punkte verringert, aber im Trend zeigt sich eine Stabilisierung des Indikators nach den starken Rückgängen im Winter 2017/18.

Unter allen Frühindikatoren erlaubt vor allem das Ifo-Geschäftsklima eine belastbare kurzfristige Prognose für den deutschen Wachstumsverlauf. Der Ifo-Index für Juli gibt eine erste Indikation über die Bip-Entwicklung im vierten Quartal. Allerdings benötigt es weitere Annahmen, um den ifo-Index für das dritte Quartal zu berechnen. Die Prognose für den Wachstumsverlauf des vierten Quartals birgt deshalb ein hohes Prognoserisiko. Angesichts des gesamtwirtschaftlichen Umfelds geht die IKB von einer weiteren Stabilisierung bzw. leichten Erholung des ifo Geschäftsklimas im August und September aus.

Wie bisher erwartet die IKB für das dritte Vierteljahr eine Wachstumsbeschleunigung, während die Dynamik für das zweite Quartal auf Basis der Ifo-Werte doch eher verhalten verlaufen sein sollte. Dennoch kann, wie erläutert, auch hier von einer geringen Wachstumsbeschleunigung ausgegangen werden.

Der Erklärungsbeitrag des Ifo-Index ergibt sich aus seiner Veränderung, nicht aus dem absoluten Niveau. Daher ist ein erneuter Anstieg in den kommenden Monaten notwendig, um die Erwartung einer Wachstumsbeschleunigung zu bestätigen. Mit nur moderaten monatlichen Verbesserungen ist nicht auszuschließen, dass der durchschnittliche Index des dritten Quartals im Vergleich zum Vorquartal sinkt, wenn auch nur geringfügig – das wäre der dritte Quartalsrückgang in Folge. Der Bip-Wachstumsausblick bleibt deshalb für das Abschlussquartal 2018 mit einem erhöhten Prognoserisiko behaftet. Es besteht jedoch keine zunehmende Gefahr eines Konjunktureinbruch, lediglich die Höhe des positiven Wachstumsverlaufs ist unsicher.

Fazit: Realwirtschaftliche Daten von Industrieproduktion und Welthandel signalisieren wieder positive Impulse für die globale und deutsche Konjunktur nach einer Verschnaufpause in den ersten Monaten 2018. Die US-Handelspolitik hingegen belastet den Ausblick und damit die Stimmung der Unternehmen, was perspektivisch die Investitionsdynamik treffen könnte. Diese divergierenden Entwicklungen spiegeln sich in den unterschiedlichen Komponenten des Ifo-Geschäftsklimas für Juli 2018. Das Prognoserisiko für das deutsch BIP-Wachstum hat sich somit trotz der verbesserten aktuellen Lage noch nicht nennenswert reduziert. Die IKB erwartet für die deutsche Wirtschaft weiterhin ein Bip-Wachstum von um oder knapp unter 2 Prozent für 2018.

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