Schwellenländer-Spezialist von Pimco antwortet „Wir meiden überfüllte Märkte“

Wie sieht für Sie die perfekte Anleihe aus?

Dhawan: Die gibt es für uns nicht. Zum Beispiel können wir einen hochwertigen Emittenten wie die Philippinen untergewichten, weil er nicht günstig genug bewertet ist, obwohl wir keine Solvenz- oder fundamentalen Bedenken haben. Umgekehrt können wir positiv gegenüber einem Land mit geringerer Qualität wie der Dominikanischen Republik eingestellt sein. Denn dort sind wir der Meinung, dass uns die aktuellen Kurse mehr als genug für die zugrunde liegenden Kreditrisiken entschädigen.

Was ist die aktuelle Geschichte in Ihrem Portfolio?

Dhawan: Wir denken, dass die Kapitalströme im Gegensatz zu früheren Hausse-Zyklen im kommenden Jahr vor allem durch Push-Faktoren angetrieben werden: globale Liquidität und Suche nach Rendite inmitten negativer Realzinsen in den Industrieländern. Allerdings sind auch Pull-Faktoren von Bedeutung. Die Außenhandelsbilanzen haben sich deutlich verbessert, und kaum eines der großen Schwellenländer hat ein Leistungsbilanzdefizit. Die Kosten für den Schuldendienst sind dank der rekordtiefen Zinsen gesunken, und eine Erholung in den Industrieländern dürfte die Exporte der Schwellenländer ankurbeln. Zwar muss man die steigende Verschuldung im Auge behalten, aber für die überwiegende Mehrheit der Schwellenländer sehen wir darin kein großes Problem, da die Ausgangsverschuldung vor der Krise relativ niedrig war.

Wie hoch sind die aktuellen Durchschnittsrenditen im Portfolio?

Dhawan: Im Emerging Markets Bond beträgt die Rendite bis zur Fälligkeit etwa 4,9 Prozent. Im Emerging Local Bond sind es etwa 5,5 Prozent. Das liegt zwar unter den langfristigen Durchschnittswerten, spiegelt aber sehr gut den Umstand wider, dass die Renditen weltweit gesunken sind und ein großer Teil des festverzinslichen Universums negative Realrenditen bietet.

Die beiden genannten Fonds finden Sie im Überblick hier in unserer Fondsdatenbank.