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Xis Genossen Wie die neue Parteiführung Chinas Probleme angeht

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Chinas Wachstumsschub nach 1978 begann Anfang 2008 ins Stocken zu geraten. Er stützte sich auf eine stabile Grundlage staatlicher Infrastruktur-, Industrie- und Immobilieninvestitionen, wobei der Schwerpunkt auf einem exportorientierten verarbeitenden Gewerbe lag. Daraus ergab sich ein hoher Schuldenberg und schließlich verlangsamte sich das Produktivitätswachstum, als die „Bomben” zu ticken begannen.

Unter der Doppelführung von Wen Jiabao (2003-2013) und Hu Jintao (2003-2013) wurde viel über Reformen geredet, aber nur wenig getan. Man reagierte auf drohende wirtschaftliche Rücksetzer mit mehr Konjunkturprogrammen und höheren Schulden. Das prominenteste Beispiel dafür war die Antwort Chinas auf die Finanzkrise im Jahr 2009.

Präsident Xis „Wachablösung”

Seit der Machtübernahme im Jahr 2013 hat Präsident Xi die Reformbemühungen neu belebt. In seiner ersten Amtszeit konzentrierte er sich auf die Machtsicherung durch den Kampf gegen die Korruption und konnte dabei die Amtszeitbeschränkungen aufheben. Letztere Entwicklung wird im Westen als autoritärer Akt angesehen, doch sein bisheriges Handeln scheint darauf ausgerichtet zu sein, sein Reformvermächtnis zu vollenden und China damit zu transformieren.

Die Maßnahmen von Präsident Xi spiegeln seine Absicht wider, Chinas Schuldenberg, die demografischen Herausforderungen und die Umweltzerstörung anzugehen. So hat er etwa die KPCh und die Regierung neu aufgestellt und einen beeindruckenden Kader hochrangiger Beamter ernannt. Diese neue Generation von Führungskräften ist Erbe der mehr als 2.000 Jahre alten leistungsorientierten Kultur und technokratischen Regierungsführung Chinas. Sie teilen seine Leidenschaft für Reformen, sind hochkompetent und arbeiten effektiv. Zusammen bilden sie eine geschlossene Gruppe pragmatischer Reformer, die durch ihre konsequente Ausrichtung auf die Transformation und Modernisierung Chinas vereint sind.

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Handverlesene Kader

Zu den handverlesenen Ernannten des Präsidenten gehören Wang Qishan, Vizepremier und ehemaliger Leiter der chinesischen Antikorruptionsbehörde, Guo Shuqing, Leiter der chinesischen Aufsichtsbehörde für Banken und Versicherungen, Liu He, führender Wirtschaftsberater, und Yi Gang, Präsident der chinesischen Zentralbank. Die Führungsmannschaft konzentriert sich auf die Umsetzung weitreichender Reformen zur Umgestaltung Chinas und seiner Wirtschaft.

Diese neue Generation, einschließlich Präsident Xi, scheint die Macht nicht um ihrer selbst willen anzustreben, sondern um die Transformation Chinas zu vollenden. Die Anti-Korruptionskampagne zielt darauf ab, die Legitimität der Partei wiederherzustellen und ihre Macht zu sichern. Der ultimative Lackmustest wird sein, wenn die neue Führungselite die Prozesse zur Bekämpfung der Korruption im Gesetz verankert und sich selbst der Rechtsstaatlichkeit unterwirft. Sie haben eine klare Vision und engagieren sich für die Umsetzung einer Reihe von Regeln und Vorschriften, um das zu verwirklichen, was wir „Die zweite große Transformation” nennen, die wir im folgenden Abschnitt näher darstellen.

Die Autoren sind Greg Kuhnert, Portfoliomanager des Investec GSF Asian Equity Fonds und des Investec Asia ex Japan Fonds, und Philip Saunders, Vize-Chef des Bereichs Multi-Asset Growth bei Investec AM.

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