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Aktienkenner Mark Hawtin Warum der Börsengang von Hype-Firmen wie Wework scheitert

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Es ist nicht nur unwahrscheinlich, dass sie dieses Stück vom Kuchen jemals zu Gesicht bekommen werden, sondern viele von ihnen könnten durch Kostensenkungen, die unvermeidlich anstehen, auch ihren Job verlieren. Der IPO-Markt für hochkapitalisierte Technologieunternehmen im Wandel. Das Beispiel von Wework verdeutlicht ein sehr viel größeres Problem – nämlich die Frage, was am breiten IPO-Markt für hochkapitalisierte Technologieunternehmen geschehen wird.

Wir sind davon überzeugt, dass WeWork die Situation für Unternehmen, die den Schritt vom Privatmarkt an die öffentlichen Märkte wagen, ganz wesentlich verändern wird. Börsen dulden normalerweise keine verlustgenerierenden Unternehmen, da bei diesen die Risiken und der Hype überproportional hoch ausgeprägt sind. Ein gutes Beispiel dafür sind die jüngsten Börsengänge von Uber und Lyft.

Ihre Aktienkurse stehen bereits unter Druck, da sich mittlerweile offenbar zeigt, dass ihr Geschäftsmodell zwar disruptiv ist, sie jedoch offensichtlich nicht die richtige Formel für ein profitables Geschäftsmodell gefunden haben. Nach aktuellen Angaben produziert Uber einen Verlust von rund 1 Milliarde US-Dollar pro Quartal, was sich auf 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr summiert, und das irrationale Kapital, das zur Aufrechterhaltung des Betriebs benötigt wird, ist gewaltig.

Daher wurde es letzten Endes notwendig, die öffentlichen Märkte anzuzapfen. Ausgehend vom Gartner Hype Cycle als Barometer für alle disruptiven Anlagethemen sind wir davon überzeugt, dass sich die extrem hohen Erwartungen zum Thema des sogenannten Ridesharing bereits auf der Talfahrt befinden. Das Geschäftsmodell weist vermutlich einen Haken auf, da irrationales Kapital in erheblicher Menge nötig ist, um den Ausbau des Netzwerks zu finanzieren.

Dieses Kapital muss dazu verwendet werden, den Fahrern und Fahrgästen gleichermaßen Anreize zu bieten, die Plattform zu nutzen. Ein Szenario deutet darauf hin, dass die Quadratur des Kreises bei diesem Modell nur dann gelingt, wenn die Fahrerkosten – allenfalls durch den Einsatz von Fahrzeugen, die sich für autonomes Fahren eignen – gesenkt werden. Falls dies zutrifft, muten die kurzfristigen Aussichten für Ridesharing-Anbieter jedoch düster an.

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