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BLI-Investmentchef Guy Wagner 8 Argumente sprechen langfristig für Gold

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Eine Sache des Vertrauens

Wichtig ist jedoch festzuhalten, dass die Investmentthese für Gold notwendigerweise auf einem Akt des Vertrauens beruht: Im Grunde gehört Gold zu der Kategorie von Vermögenswerten, die, wie Warren Buffett es formulierte, nie irgendetwas produzieren und die gekauft werden in der Hoffnung, dass jemand anderes – der ebenso weiß, dass diese Vermögenswerte nichts produzieren – bereit sein wird, sie dem Besitzer zu einem höheren Preis abzukaufen. Gold an sich ist ein „unfruchtbarer“ Vermögenswert. Anders als andere Rohstoffe wird Gold auch nicht aufgebraucht (was aber auch als ein Vorteil gesehen werden kann).

Seit Beginn der 1970er-Jahre und dem Ende des Bretton-Woods-Systems mit seinem Gold-Dollar-Standard hat Gold seine Funktion als monetärer Vermögenswert verloren. Wer in Gold investiert, muss also davon überzeugt sein, dass die historische Bedeutung des Goldes weiterhin gültig ist und dass es – weil es im Gegensatz zum Bargeld ohne Ausfallrisiko ist – auch künftig in Zeiten großer Ungewissheit oder Krisen eine Zufluchtswährung darstellt.

Gold hat sozusagen zwei „Gesichter“: das des Rohstoffs, der keine Erträge produziert, und das einer Zufluchtswährung. In „normalen“ Zeiten ist das erste der beiden Gesichter das präsentere: Der Goldpreis wird dann im Wesentlichen von dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage der Industrie (Elektronik, Schmuck, Zahnersatz etc.) bestimmt. In Krisen oder Zeiten größerer Unsicherheiten rückt das andere Gesicht in den Vordergrund, so dass der Goldpreis aufgrund zusätzlicher Nachfrage steigt.

Kursverfall bei Goldminenaktien

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Nachdem er sich zuvor lange dem Abwärtstrend des Goldpreises widersetzen konnte, fiel der Goldminen-Index in der ersten August-Hälfte um fast 13 %. Über zwei Jahre beträgt das Minus knapp 40 %. Goldminenaktien sind ein aggressiverer Weg, um in Gold zu investieren, da sie einen Hebeleffekt auf den Goldpreis bieten. Heute liegt der Goldminen-Index unter seinem Niveau von Oktober 2008, einer Zeit, als der Goldpreis noch bei unter 750 US-Dollar je Feinunze lag. Die Bewertung von Goldminen-Betreibern ist ein schwieriges und in gewissem Maße willkürliches Geschäft, da der Wert dieser Unternehmen letztlich und wesentlich vom Kurs des Goldpreises abhängt.

Quelle: Bloomberg

Hinzu kommt, dass Goldminen-Betreiber in den Jahren 2008 bis 2013 nicht besonders positiv aufgefallen sind. In diesem Zeitraum setzten sie eher auf Produktionssteigerungen als auf Rentabilität, mit der Folge, dass viele von ihnen heute hoch verschuldet sind. Allerdings zeigen einige Studien, dass – basierend auf dem aktuellen Goldpreis - das Bewertungsniveau von Goldminen-Aktien heute so niedrig ist, wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Innerhalb dieses Segments sind die so genannten Royalty Companies zu bevorzugen; Unternehmen also, die keine Goldminen im engeren Wortsinne sind, sondern sich auf die Finanzierung von Goldminen spezialisieren. In der Regel verfügen sie über ein überlegenes Unternehmensmodell, sind besser diversifiziert und leiden nicht so stark unter steigenden Produktionskosten. Zu den Hauptauswahlkriterien bei den Produzenten sollten die Qualität der Geschäftsführung gehören, ebenso die Finanzlage des Unternehmens, die Betriebsdauer der Minen, das geopolitische Risiko und die Produktionskosten, zumal vor einem Kontext, in dem der Nationalismus in Bezug auf Ressourcen auf dem Vormarsch ist.

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