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Edelmetall auf Rekordjagd Der Beginn einer goldenen Dekade

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Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr einen extremen Einbruch erleben – wie zuletzt in Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Deshalb steckt die EU 750 Milliarden Euro in den wirtschaftlichen Wiederaufbau und auch die US-amerikanische Notenbank Fed hat billionenschwere Corona-Hilfen auf den Weg gebracht. Zusätzlich warnen Ökonomen des Wirtschaftsforschungsinstituts (IWH) vor einer erneuten Bankenkrise. Wegen der Corona-Rezession dürften zahlreiche Firmen in Schwierigkeiten kommen, ihre Kredite wie geplant bedienen zu können. Diese Ausfälle könnten die Geldhäuser ebenfalls in die Bredouille bringen und letztendlich zu einer weiteren Verschärfung der Wirtschaftskrise beitragen.

Aktuell „drucken“ Zentralbanken so viel Geld wie nie zuvor und weiten die Geldmenge schier endlos aus. Im Gegenzug bleibt ihnen auf Zinsseite angesichts des bereits zu Prä-Corona-Zeiten niedrigen bis negativen Niveaus kaum Spielraum. Das verringert die Kaufkraft von Bargeld und stärkt Gold als wertbeständige Anlage. Die jüngsten Daten des World Gold Council belegen die starke Nachfrage nach Gold-ETFs. Die mit physischem Gold gedeckten Wertpapiere erfahren einen Rekordzuwachs im ersten Halbjahr. Grund dafür: Angesichts einer drohenden Inflation setzen nicht mehr nur sicherheitsgetriebene Anleger auf die wertbeständige Krisen-Anlage Gold, auch Großinvestoren liebäugelten verstärkt mit dem Edelmetall, das seinem Ruf als sicherer Hafen einmal mehr alle Ehre erweist.

Goldene Zukunft?

Ein guter Indikator für den weiteren Anstieg des Goldpreises ist auch im Verhalten der Zentralbanken zu erkennen. Diese haben in den letzten beiden Jahren so viel Gold gekauft wie im vorherigen halben Jahrhundert nicht mehr. Für eine weitere Hausse des Goldpreises scheinen alle Weichen gestellt. Prognosen renommierter Institute sind verheißungsvoll: Zunächst hob die Bank of America ihr 18-Monats-Ziel für Gold im April um 50 Prozent auf 3.000 Dollar die Feinunze an, dann legte der jährliche ‚In Gold We Trust Report‘, der vom Wall Street Journal zum „Goldstandard aller Goldstudien“ geadelt wurde, die Messlatte auf 4.800 Dollar bis zum Ende dieses Jahrzehnts – bei konservativer Schätzung. Falls sich das Geldmengenwachstum ähnlich inflationär wie in den 1970er-Jahren entwickeln sollte, wären laut Report sogar Kurse von bis zu 8.900 Dollar denkbar.

Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung erwarten wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten deutlich höhere Preise und eine langanhaltende Hausse für Gold. Höhe und genauer Zeitpunkt eines neuen Allzeithochs scheinen lediglich eine Frage der Zeit. Das heißt, es ist auch jetzt empfehlenswert, in Gold zu investieren. Selbst wenn es in den kommenden Wochen zu einer (planmäßigen) Korrektur kommen würde, erwarten wir einen neuerlichen Anstieg in Richtung Rekordhoch im Herbst. In bisherigen Krisen folgte oft im Anschluss an eine Konsolidierungsphase in den tendenziell schlechteren Börsenmonaten im Spätherbst der nächste große Run aufs Gold. Wir sorgen vor und füllen unsere Lager. Auf Sicht der nächsten zehn Jahre rechnen wir mit einer Preissteigerung um 80 Prozent und freuen uns mit unseren Kunden auf eine goldene Zukunft.


Über den Autor:
Christian Brenner ist Geschäftsführer beim Edelmetall-Anbieter Philoro. Von Leipzig aus lenkt er dessen deutsches Geschäft. Philoro ist mit Filialen auch in Österreich und Liechtenstein tätig.

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