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in Gold & EdelmetalleLesedauer: 5 Minuten

Edelmetall-Investments im Portfolio „Anleger sollten ihren Goldanteil antizyklisch erhöhen“

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„Der perfekte Sturm“ für Goldpreis

Auch wenn es eigentlich völlig gleich ist, zu welchem Kurs der Anleger Gold gekauft hat, kann das Timing derzeit ideal sein. Es könnte sich sogar „der perfekte Sturm“ zusammenbrauen. Wie oben erwähnt, hat kaum jemand einen nennenswerten Goldanteil. Andererseits sind wir in der Nachfrage stärksten Zeit (Saisonalität) von September bis Februar. Trotzdem herrscht am Markt die negativste Stimmung seit über 20 Jahren. Daher gibt es auch die höchsten Short-Positionen aller Zeiten, die von der Commerzbank als „beispiellos“ kommentiert wird.

Der Markt selbst ist „enger“ geworden. Seit 2009 fließt physisches Gold verstärkt nach Asien. Allein im August lieferte die Schweiz 125 Tonnen nach Südostasien. Etliche Vorstände der führenden Goldproduzenten sprechen vom Produktions-Peak. Das heißt, dass zukünftig die Produktion eher rückläufig sein wird. Es ist aber eins damit klar: Bei steigender Nachfrage kann nicht mit höherer Produktion gegengehalten werden.

Die Angebot-Nachfrage-Situation ist aktuell relativ ausgeglichen, auch wenn derzeit die – an der Börse bereits erfolgten – Verkäufe der Fonds und der türkischen Banken den Markt belastet haben. Neuauflagen von Fonds oder Zertifikate auf Gold bewegen sich nahe Null. Trendfolger sind eher bei den FAANG-Aktien unterwegs. Das Potential an nicht investierten Anleger ist bei einem Trendwechsel riesig. Geduld wird sich auszahlen.

Höchste Verschuldung aller Zeiten

Fundamental haben wir weltweit die höchste Verschuldung aller Zeiten. Zur Erinnerung: Gold hat keine Schulden! Die Kredithöhen sind in den Emerging Markets und in den USA besonders prägnant. Bei den Schwellenländern kommen etliche Währungskrisen erschwerend dazu. Alle konsumieren auf Teufel komm raus und leisten sich so Dinge, die man erst in der Zukunft anschaffen wollte.

Das Nachlassen der Konsumkonjunktur ist daher nur eine Frage der Zeit. Das sehen auch die Firmen ähnlich. Denn nur so ist zu erklären, dass man lieber eigene Aktien zurückkauft, als in die Produktion und die Kapazitäten zu investieren. Investoren spekulieren lieber in Aktien oder Bitcoins und zahlen Wahnsinnspreise für Immobilien, Kunst oder Oldtimer. Auch der Kauf von Whiskey ist „in“. Na ja, etwa 40 Prozent klingen schon verlockend.

Zinswende könnte Kreditkrise auslösen

Auch dürfte die vielbejubelte Zinswende in den USA, sollten die Zinsen wirklich weiter erhöht werden, eine neue Kreditkrise auslösen. Die Zahlungsausfälle bei den hohen Kreditsalden bei Kreditkarten, Autos, Studenten und Immobilien könnten gravierend steigen. Für die Emerging Markets, die schwerpunktmäßig in US-Dollar verschuldet sind, sind noch höhere Zinsen problematisch. Ebenso betroffen wären in der Folge die schwachen Peripherieländer in Europa.

Goldanteil jetzt antizyklisch erhöhen

Der Anstieg des Goldpreises in türkischer Lira – seit 2017 fast verdoppelt – beweist, wohin die Anleger flüchten, wenn sie Angst um ihr Geld haben. Wenn ein Krisenherd „über Nacht“ ausbricht, könnte die beschriebe Fundamentalsituation dazu führen, dass ein geordnetes Aufspringen auf den Trend schwer möglich sein wird.

Den schwächelnden Renten- und Aktienmärkten steht dann kein im Kurs steigendes Gold-Engagement gegenüber. Daher sollte der Anleger jetzt seinen Goldanteil antizyklisch anpassen. 10 bis 20 Prozent Edelmetalle sind angesichts der Krisenherde durchaus angemessen.

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