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GDV-Geschäftsführer Peter Schwark „Ein Sicherheitsnetz kann nicht schaden“

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Die derzeit 100-prozentige Beitragsgarantie gilt allerdings nicht ohne Grund als Klotz am Bein der Riester-Rente, da sie den Spielraum für renditeträchtige Investments stark einschränkt. Wie stehen Sie zu der Idee, die Garantie auf 80 Prozent abzusenken?

Schwark: Ein garantierter Kapitalerhalt von vier Fünfteln der inklusive Zulagen eingezahlten Beiträge wäre ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Renditeorientierung. Im Regelfall ist dann immer noch mehr als das garantiert, was der Bürger selber eingezahlt hat. Darüber hinaus sollten bei der Riester-Rente weitere Stellschrauben neu justiert werden – das gilt insbesondere für die zu komplizierte Fördersystematik. Wir als Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft haben dazu Vorschläge unterbreitet – gemeinsam mit dem Bundesverband Investment und Asset Management sowie dem Verband der privaten Bausparkassen und den Landesbausparkassen.

Was schlagen Sie vor, um die private Altersvorsorge hierzulande zu stärken?

Schwark: Wie bereits erklärt, erschwert die heutige 100-Prozent-Garantie der Bruttobeiträge bei Riester-Produkten eine chancenreiche Kapitalanlage. Es ist daher erstens erforderlich, diese gesetzlich vorgeschriebene Garantie neu zu justieren, ohne dabei die Sicherheitsbedürfnisse vieler deutscher Sparer aufzugeben. Insbesondere die geplanten Standardprodukte müssen den Kunden auch bei gelockerten Garantien weiterhin ein ausreichendes Maß an Sicherheit garantieren.

Unser gemeinsamer Fünf-Punkte-Plan enthält daher zweitens eine solche standardisierte Riester-Rente, welche die mittlerweile sehr vielfältige Produktlandschaft ergänzen sollte. Deren Förderung muss drittens transparenter gestaltet werden. Zwar gibt es schon heute im Mittel auf jeden eingezahlten Euro 50 Cent an Zulagen. Doch diese Förderquote sollte künftig für alle Kunden gelten. Für Geringverdiener und Familien blieben die bisherigen Grund- und Kinderzulagen dabei zwar erhalten. Der Personenkreis der Förderberechtigten muss viertens aber auf alle unbeschränkt Steuerpflichtigen in Deutschland erweitert werden. Dazu gehören insbesondere auch Selbstständige.

Und der letzte Punkt?

Schwark: Das für alle Sparer geltende Zulageverfahren sollte automatisiert über die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen ablaufen. Damit kann die Zahl der zurückgeforderten Zulagen von gegenwärtig rund 800.000 pro Jahr um mehr als 90 Prozent reduziert werden. Das würde erheblichen Verwaltungsaufwand sparen.

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