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Fondsklassiker Das ändert sich beim Templeton Growth

Von Aktualisiert am in NewsLesedauer: 3 Minuten
In den vergangenen fünf Jahren konnte Norman Boersma (links) mit dem Templeton Growth nicht überzeugen. Zum Jahresende übernimmt Peter Moeschter, und das Research-Team stellt sich neu auf.
In den vergangenen fünf Jahren konnte Norman Boersma (links) mit dem Templeton Growth nicht überzeugen. Zum Jahresende übernimmt Peter Moeschter, und das Research-Team stellt sich neu auf. | Foto: Franklin Templeton

Norman Boersma geht in den Ruhestand? Vor vier Jahren noch hätte diese Nachricht eingeschlagen wie eine Bombe. Damals feierten Anleger und Journalisten den gebürtigen Kanadier als Retter des Templeton Growth. Und setzten durchaus berechtigte Hoffnungen darauf, dass es mit dem milliardenschweren, bereits 1954 aufgelegten Aktienfondsklassiker nach Jahren des Mittelmaßes wieder aufwärts geht. Schließlich hatte der neue Manager es seit Amtsantritt im Februar 2011 geschafft, den Anteilspreis um mehr als 75 Prozent zu steigern und dabei – anders als Vorgängerin Cindy Sweeting – einen Großteil der Konkurrenz hinter sich zu lassen.

Erneute Abstufung bei Morningstar möglich

Norman Boersma geht in den Ruhestand, und alles bleibt ruhig. Das hat sicher viel damit zu tun, dass dem ersten Höhenflug nach 2015 schnell eine bis heute andauernde Durststrecke folgte. Egal, ob über zwölf Monate, drei, fünf oder zehn Jahre – gegenwärtig hinkt der Templeton Growth in allen relevanten Vergleichszeiträumen hinterher und verliert auch bei den Rating-Agenturen stetig an Boden. Dümpelt die Performance weiter vor sich hin, ist etwa eine erneute Abstufung bei Morningstar von derzeit zwei Sternen auf nur noch einen Stern lediglich eine Frage der Zeit. Damit würde er dann zum schlechtesten Zehntel seiner Kategorie gehören.

In den vergangenen fünf Jahren konnte Norman Boersma mit dem Templeton Growth nicht überzeugen. Zum Jahresende übernimmt Peter Moeschter, und das Research-Team stellt sich neu auf
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Was hat Boersma falsch gemacht? Eines zumindest nicht: Er hat den von Firmengründer John Templeton markierten Pfad, als Value-Investor grundsätzlich nur unter Wert gehandelte Aktien zu kaufen und keinen Trends hinterherzulaufen, nie verlassen. Davon zeugt das aktuelle Portfolio des Templeton Growth, das lediglich zu 5 Prozent Technologiewerte enthält und stattdessen bei vielen Anlegern unbeliebte Finanztitel wie BNP Paribas übergewichtet. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass manch anderer, ebenfalls dem Value-Stil verpflichteter Fondsmanager die Herausforderungen der vergangenen Jahre – Digitalisierung ist dabei nur ein Stichwort von vielen – bedeutend besser gemeistert hat.

Mit einem Managerwechsel ist es nicht getan

Mit einem simplen Managerwechsel ist es deshalb nicht mehr getan, so viel ist den Verantwortlichen bei Franklin Templeton um Sandy Nairn klar. Zwar haben sie mit Peter Moeschter zügig einen Nachfolger berufen. Der stammt wie zuvor Boersma, Sweeting und deren Vorgänger Murdo Murchison aus den eigenen Reihen und arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren im Konzern. Davon losgelöst tut sich jedoch hinter den Kulissen einiges. Veränderungen gibt es unter anderem im Research-Team, dessen Leiterin Heather Arnold sich am Jahresende ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet. Dort verteilt sich die Verantwortung künftig auf mehrere, die Regionen Amerika, Europa und Asien abdeckende Teams, die in den kommenden Monaten personell noch einmal deutlich aufgestockt werden sollen. Bereits an Bord beziehungsweise fest verpflichtet sind Alan Bartlett, der Boersma auf der Position des globalen Aktienchefs beerben wird, der neue Asien-Chef Peter Sartori und die Nebenwerte-Spezialisten Derek Taner und Kyle Denning.

Davon, wie die geplanten Veränderungen greifen, wird es wohl abhängen, ob Franklin Templeton beim einstigen Aushängeschild einen über kurz oder lang drohenden Ausverkauf verhindern kann. Bislang halten die teilweise schon seit Jahrzehnten investierten Anleger erstaunlich still: Im ersten Halbjahr 2019 zogen sie Berechnungen von Morningstar zufolge lediglich 82 Millionen Euro ab, im Vergleich zum immer noch stattlichen Volumen von knapp 7 Milliarden Euro eine zu vernachlässigende Größenordnung. Was sich aber schnell ändern kann – warnende Beispiele dafür gibt es in der illustren Riege der Fondsklassiker mehr als genug.

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