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Digitalisierung In diesen 6 Bereichen können Insurtechs ihre Kunden begeistern

Älterer Mann und junge Frau mit Smartphone
Älterer Mann und junge Frau mit Smartphone: Junge Versicherungsunternehmen sollten mit traditionellen Versicherern zusammenarbeiten, um deren Fachwissen und Vertriebsnetze zu nutzen und gleichzeitig innovative digitale Lösungen anzubieten. | Foto: Pexels

Durch die voranschreitende Digitalisierung sieht sich die Versicherungsbranche mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Um in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich zu agieren, ist es entscheidend, dass Insurtechs und Versicherungsunternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterentwickeln und anpassen. Im Folgenden werden sechs Schlüsselbereiche erörtert, auf die sich Versicherungsunternehmen konzentrieren sollten, um ihren Kunden die besten digitalen Lösungen anbieten zu können.


1. Kundenerlebnis
 

Ein hervorragendes Kundenerlebnis ist für den Erfolg im digitalen Zeitalter heute von zentraler Bedeutung. Versicherungen müssen benutzerfreundliche Online-Plattformen und mobile Anwendungen entwickeln, die es ihren Kunden ermöglichen, Versicherungsprodukte sehr einfach zu vergleichen, Angebote einzuholen, Policen abzuschließen und ihren Versicherungsschutz digital zu verwalten.

 

Die Umstellung auf digitale Vertriebskanäle ermöglicht Kunden einen höheren Komfort und eine bessere Zugänglichkeit zu den angebotenen Dienstleistungen. Versicherungsunternehmen wie die Allianz bieten beispielsweise bereits Apps an, mit denen Privatpatienten ihre Rechnungen direkt durch Scannen eines QR-Codes einreichen können.

2. Datenanalyse
 

Daten sind das Herzstück des digitalen Wandels. Unternehmen sollten die Möglichkeiten der Datenanalyse und fortgeschrittener Algorithmen nutzen, um die Risikobewertung und die Underwriting-Prozesse zu verbessern. Durch die Nutzung verschiedener Datenquellen wie soziale Medien, IoT-Geräte und externe Datenbanken können tiefere Einblicke in Kundenverhalten, Risiken und Preise gewonnen werden. Dies führt zu einer genaueren Risikobewertung und einer personalisierten Preisgestaltung, was wiederum zu besseren Underwriting-Entscheidungen beiträgt.

3. Schadensbearbeitung und Automatisierung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der digitalen Transformation ist die Automatisierung von Prozessen. Versicherungsunternehmen sollten Technologien wie optische Zeichenerkennung (Optical Character Recognition, OCR), natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) und maschinelles Lernen (Machine Learning, ML) einsetzen, um die Erfassung, Validierung und Bearbeitung von Schadensfällen zu automatisieren. Das beschleunigt die Prozesse zur Schadenregulierung und stärkt dadurch die Kundenbindung.

4. Peer-to-Peer-Versicherung und Zusammenarbeit

Innovative Geschäftsmodelle wie Peer-to-Peer (P2P)-Versicherungen bieten neue Chancen für Versicherungen. Bei P2P-Versicherungen bündeln Einzelpersonen oder Gruppen ihre Risiken und teilen sich die Kosten für die Absicherung. P2P-Plattformen ermöglichen es den Teilnehmern, direkt miteinander in Kontakt zu treten und traditionelle Versicherer als Vermittler auszuschalten.

Darüber hinaus sollten junge Versicherungsunternehmen mit traditionellen Versicherern zusammenarbeiten, um deren Fachwissen und Vertriebsnetze zu nutzen und gleichzeitig innovative digitale Lösungen anzubieten.

 

 

5. Blockchain und Smart Contracts

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Blockchain-Technologie und Smart Contracts (intelligente Verträge auf Basis von Computerprotokollen) haben das Potenzial, Versicherungsprozesse zu optimieren, die Transparenz zu erhöhen und die Vertragsabwicklung zu automatisieren. Blockchain kann eine zuverlässige und manipulationssichere Speicherung von Versicherungsnehmerdaten ermöglichen, während Smart Contracts die automatische Ausstellung von Policen, den automatischen Einzug von Prämien und die automatische Schadenregulierung ermöglichen und damit den Verwaltungsaufwand reduzieren.

6. Versicherungstechnologie-Ökosysteme

Versicherungsunternehmen sollten sich als Teil eines größeren Ökosystems von Versicherungstechnologien verstehen und mit etablierten Unternehmen, Start-ups und Technologieanbietern zusammenarbeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln. Partnerschaften mit traditionellen Versicherern ermöglichen die Integration von Technologie in bestehende Prozesse und die Bereitstellung digitaler Tools und Expertise, um die digitale Transformation zu beschleunigen.

 

Wenn Versicherer diese sechs Schlüsselbereiche berücksichtigen, können sie ihr Produktangebot verbessern und ihre Marktposition stärken. Mit dem Fokus auf Kundenerlebnis, Datenanalyse, Prozessautomatisierung, innovative Geschäftsmodelle, Blockchain-Technologie und Zusammenarbeit im Versicherungstechnologie-Ökosystem sind Unternehmen gut gerüstet, um die Herausforderungen der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche erfolgreich zu meistern.

Allianz als Vorreiter

 

Die Versicherungsbranche ist im Wandel begriffen, und in einer Zeit, in der große Versicherer wie die Allianz bereits eigene Einheiten zur Entwicklung neuer digitaler Lösungen aufbauen (Allianz Global Digital Factory) und etablierte Versicherer aufstrebende digitale Dienste akquirieren, um ihre Marktposition nachhaltig zu sichern, ist es gerade für aufstrebende Versicherungsunternehmen wichtiger denn je, umfassende Lösungen am Markt anzubieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie müssen sich diesem Wandel anpassen und innovativ bleiben.

 

Die hervorgehobenen sechs Kernbereiche bieten einen guten Rahmen, um ein erstklassiges digitales Serviceangebot zu entwickeln. Nur durch die kontinuierliche Anpassung an die sich ändernden Kunden- und Marktbedürfnisse werden Insurtechs in der Lage sein, die digitale Transformation der Versicherungsbranche erfolgreich voranzutreiben und auch ihren eigenen Erfolg langfristig zu sichern.

 

Über die Autoren:

Stefan Sambol ist neben Toni Stork, Anja Konhäuser und Christiane Jauch einer der vier Gründer der auf nachhaltige digitale Innovation spezialisierten Strategieberatung Ommax. Er berät mittelständische Unternehmen sowie internationale Finanzinvestoren bei der Umsetzung digitaler Wertschöpfungsprogramme und unterstützt auch bei der Akquisition und Bewertung digitaler Geschäftsmodelle.

Tatiana Griebel ist Partnerin bei Ommax und leitet ein digitales Strategieteam, das sich auf die Entwicklung und Umsetzung digitaler Strategien im B2B- und B2C-Bereich konzentriert. Mit ihrem Team entwickelt sie Go-to-Market- und digitale Transformationsstrategien für eine Vielzahl von nationalen und internationalen Kunden.

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