Nachfrage-Trend in Zahlen Gold-Anleger verkaufen massiv
Die Summe kaschiert eine interessante Entwicklung. Denn insgesamt stieg die Nachfrage nach Gold im dritten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent auf 964,3 Tonnen. Das zeigt die aktuelle Statistik des World Gold Councils (WGC).
Eine ganz andere Amplitude ergibt sich hingegen im Detail. Denn die Zentralbanken deckten sich kräftig ein (wir berichteten) und kaufen 148,4 Tonnen. Das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Nachfrage von Privatanlegern nach Barren und Münzen legte um 28 Prozent auf 298,1 Tonnen zu. Dagegen schütteten die Besitzer von börsengehandelten und mit Barren unterlegten Gold-Vehikeln (ETFs). Sie verkauften im dritten Quartal im Gegenwert von 103,2 Tonnen. Die bislang letzte derartige Verkaufswelle gab es im vierten Quartal 2016, als sogar 173,4 Tonnen per ETFs auf den Markt flogen.
Und warum? Laut WGC sind Nordamerikaner für 73 Prozent der Abflüsse verantwortlich. Gründe seien generell gewachsene Risikofreude (Risk-on-Modus), der starke Dollar und der Abwärtstrend des Goldpreises.
Barren und Münzen
Kurseinbrüche am Aktienmarkt und schwache Währungen ließen die Nachfrage in vielen Schwellenländern wachsen. Allein in China, dem größten Markt für Barren und Münzen, wuchs die Nachfrage um 25 Prozent.
Schmuck
Der niedrige Goldpreis lockte Schnäppchenjäger in diesem preissensiblen Segment auf den Plan. Die Nachfrage in Indien und China glich hierbei die Schwäche im Nahen Osten aus.
Zentralbanken
Das WGC verzeichnet die höchste Nachfrage seit 2015. Die Zahl der Käufer sei gewachsen, heißt es weiter. Wobei die Zentralbanken in Russland, Türkei und Kasachstan am stärksten zugriffen. Was sicherlich mit der Abneigung gegenüber dem Dollar und der politischen Instabilität des eigenen Landes zusammenhängt.
Technologie
Hier wuchs die Nachfrage leicht um 1 Prozent. Es ist das 8. Quartalswachstum in Folge, hauptsächlich getrieben durch die Elektronikbranche. Gold braucht man für Smartphones, Server und Autos.