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Robert Halver zum Bankenbeben
Zu Risiken und Nebenwirkungen
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Robert Halver zum Bankenbeben Zu Risiken und Nebenwirkungen

Von in Politik & GesellschaftLesedauer: 7 Minuten
Credit Suisse
Credit Suisse | Foto: Fotomontage, Jessica Hunold, Baader Bank, Canva

Nach der Finanzkrise 2008 wurden die Banken im Euro-Raum radikal reguliert, was deutsche Institute mit international hohen Marktanteilsverlusten bezahlten. Umso ärgerlicher ist es, dass einige schwarze Banken-Schafe in Amerika und in der Schweiz die systemrelevanteste und global meistvernetzte Branche erneut dem Risiko einer Vertrauenskrise aussetzen. Und inwiefern sollen Notenbanken noch für Preisstabilität sorgen, wenn sie die (Banken-)Welt retten müssen? 

Die Bankenrettung wird ein Erfolg, weil sie ein Erfolg werden muss

Es wäre bekloppt gewesen, einen Zusammenbruch der Nr. 2 im Schweizer Bankenmarkt zu riskieren. Wenn bereits die Pleite von Klein-Lehman – einer Bank ohne Einlagen- und Kreditgeschäft – das Weltfinanzsystem an die Klippe geführt hat, wäre es mit der Zahlungsunfähigkeit der systemrelevanten Credit Suisse definitiv mit allen fatalen wirtschaftlichen Konsequenzen abgestürzt.

 

 

In diesem Zusammenhang ist es auch richtig, dass die Notenbanken alle Bankenrisiken vorbeugend in Liquidität ersäufen. Das Vertrauen in Banken als ultimative Währung, das zuletzt abwertet, muss wieder aufwerten. Einlagen von Privaten und Firmen müssen weiter den Status Heilige Kuh behalten.  

Dass unter anderem der Euro ansteigt und das Geld nicht inflationär in den sicheren Hafen US-Dollar fließt, zeigt, dass kein Dominoeffekt bei Banken befürchtet wird. Uff, noch einmal Glück gehabt. 

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“

Wieso haben nicht alle die Lektion aus dem Lehman-Schock gelernt oder lernen wollen? Warum haben Aufsichtsbehörden offensichtlich Scheuklappen aufgehabt? So waren die Probleme und Skandale der Credit Suisse schon lange bekannt und trotzdem wurden großzügige Boni für die Manager gezahlt.

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Spätestens als im letzten Jahr Einlagen im Schweinsgalopp abgezogen wurden, hat man gewusst, dass dort, wo Rauch aufsteigt, auch Feuer ist. Es war grob fahrlässig, nicht die Löschzüge sofort ausrücken zu lassen, um selbst die kleinste Gefahr einer großen Feuersbrunst für die gesamte Bankenwelt zu eliminieren. Nicht zuletzt geht es um das Nationalheiligtum der Schweizer Bankenkultur.

Aber kritisch muss auch nach Amerika geschaut werden. Es ist völlig legitim, dass Regionalbanken Startups unter die Arme greifen, um die wirtschaftliche Zukunft der USA zu fördern. Nicht zuletzt nutzt Amerika den prosperierenden High-Tech-Sektor als nicht militärische Waffe im Kampf gegen den Erzrivalen China.

Dennoch muss man den „Zukunftsbanken“ auf die Finger schauen, auch, ob sie sich ordentlich gegen mögliche Liquiditätskrisen wappnen. Es wäre blauäugig, anzunehmen, dass nur die Silicon Valley Bank ein Problemkind ist.

Nichts aus der Finanzkrise gelernt: Gefundenes Fressen für Banken-Kritiker

Es macht stinksauer, wenn einige schwarze Schwäne die Stimmung am gesamten Schwanensee versauen. Für Banken-Kritiker ist das ein gefundenes Fressen. Jetzt werden wieder alle Institute in einen Sack gesteckt und draufgehauen, weil man ohnehin immer den Richtigen trifft.

Leider verkennen sie, dass die Banken im Euroraum nach der Finanzkrise an die ganz kurze Leine genommen wurden. Damit wollten dieselben Politiker, die die Banken erst massiv dereguliert hatten, damit sie möglichst auf einer Stufe mit angelsächsischen Finanzhäusern stehen, anschließend wendehalsmäßig von eigenen Fehlern ablenken.   

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