Royalty-Aktien Gold-Turbo mit eingebautem Fallschirm
Am Gold scheiden sich die Geister. Zu Recht: Das Edelmetall in Euro hat in eineinhalb Jahren knapp 60 Prozent zugelegt. Doch in der Presse liest man kaum klare Worte zu diesem kraftvollen Anstieg – vielleicht weil alle auf den Goldpreis in Dollar starren? Zudem soll man lediglich 5 bis 10 Prozent in Gold investieren. Das ist gut gemeint, aber schlecht gemacht: Wie soll ein Asset mit solch geringem Anteil ein Depot stabilisieren oder gar antreiben?
Bank of America setzt Goldpreis-Ziel auf 3.000 Dollar
Dabei ist aus unserer Sicht klar: Die beispiellosen Gelddruck-Orgien von Federal Reserve und EZB werden den Goldpreis kräftig nach oben schieben. In unserer Januar-Kolumne sahen wir Gold klar über 2.000, wenn nicht sogar in Richtung 3.000 Dollar klettern. Nun hat die Bank of America ihr Goldpreis-Ziel auf 3.000 Dollar angehoben. Offenbar sehen es jetzt auch andere: Gold wird bald wieder eine bedeutende Rolle in der Geldanlage spielen. Doch physisches Gold ist nicht die einzige Möglichkeit für Investoren.
Gold-Investment mit Hebel und moderatem Risiko
Nein, die Rede ist nicht von Minenaktien, von denen wir oft abraten. Vor allem die Kursverläufe kleinerer Unternehmen sind sehr volatil, da ihr Erfolg im Extremfall von einer einzigen Mine abhängen kann. Hier kann man Glück haben und der Kurs explodiert – oder das Geld ist weg. Will man in diesen Sektor investieren, muss man breit streuen.
Das geht einfacher und risikoärmer mit Royalty- und Streaming Companies. Diese Unternehmen finanzieren viele Minen gleichzeitig, weil diese schwer an Bankkredite kommen. Im Gegenzug erhalten die Royalties einen fixen Anteil des Minenertrags und die Streaming Companies eine bestimmte Menge an Goldunzen. Oft werden die Modelle kombiniert. In beiden Fällen gilt: Je höher der Goldpreis steigt, desto besser geht es den Financiers.
3 Royalty-Aktien klettern im Schnitt um 1.100 Prozent
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Das Geschäftsmodell überzeugt seit Jahren, wie die Charts der drei größten Finanziers zeigen: Franco-Nevada, Wheaton Precious Metals und Royal Gold. Konkret: Gold in Dollar (rot) und der Minensektor (dunkelblau) haben seit Oktober 2008 rund 100 Prozent zugelegt.
Die drei Platzhirsche (türkis, grün, pink) brachten es im Durchschnitt auf 1.100 Prozent, also auf das Elffache! Auch wenn Anleger hohe Schwankungen hinnehmen mussten, zeigen diverse Auswertungen: Franco-Nevada etwa hat in den Gold-Aufschwüngen deutlich mehr zugelegt als Gold und der Minensektor, aber in den Abschwüngen weniger verloren.
Über den Autor:
Stephan Albrech ist Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung AG aus Köln. Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf v-check.de.