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Aktualisiert am 20.01.2024 - 08:09 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fonds der Woche Diese starken Trendfolger melden sich machtvoll zurück

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Das große Ganze im Blick: Hesper Fund Global Solutions

Während Anleger beim SEB-Fonds durchaus mit aktienähnlichen Schwankungen leben müssen, sind die Kursausschläge nach oben und unten beim Hesper Fund Global Solutions deutlich niedriger. Der 72 Millionen Euro große Fonds feierte im Juli sein dreijähriges Bestehen. Die beiden Fondsmanager Andrea Siviero und Federico Frischknecht verfolgen eine hochflexible Makrostrategie.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Welche Regionen oder welche Branchen sind besonders anfällig für Rückschläge? Oder wo bieten sich Chancen? Anhand konjunktureller Daten versuchen Makromanager darauf eine Antwort zu finden. Die Überlegungen beruhen in erster Linie auf den gesamtwirtschaftlichen und politischen Ansichten zu verschiedenen Ländern oder deren makroökonomischen Grundsätzen. Zu den relevanten Parametern zählen neben dem Bruttoinlandsprodukt auch Inflationserwartungen, Arbeitslosenraten oder das Konsumentenvertrauen. Auch geopolitische Entwicklungen werden verfolgt und bewertet, um sich ein möglichst umfassendes Top-Down-Lagebild zu machen.

Makroorientierter Top-Down-Ansatz

Die Grundlage aller Entscheidungen ist die Überzeugung, dass makroökonomische Trends und Veränderungen die Kapitalmärkte und die Kurse stark beeinflussen. Dem Investitionsprozess der Ethenea-Manager liegen verschiedene Fragen zugrunde: Was beeinflusst oder verändert unser Leben langfristig? Hier haben die Strategen Megatrends wie den Klimawandel, die demografischen Veränderungen in den Schwellenländern oder die Verbreitung neuer Technologien fest im Blick. Kurzfristig versuchen sie die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Auswirkungen auf die Märkte zu analysieren. Wie ist das Marktsentiment und wie reagieren wir darauf? Wie sollte die taktische Allokation aussehen?

Je nach Marktlage positionieren Siviero und Frischknecht ihren Fonds in Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffen. Derivate zur Absicherung oder Hebelung sind möglich, um in allen wirtschaftlichen Umfeldern zu bestehen. An Bewährungsproben für die junge Strategie mangelte es in den vergangenen drei Jahren wahrlich nicht. Die größten Verwerfungen, die den Fonds auf die Probe stellten, waren der Pandemie-Crash im März 2020 und der Krieg in der Ukraine, der bis heute die Märkte belastet.

 

„Beide Male konnte der Fonds Verluste vermeiden und sogar positive Renditen erzielen, indem er seine Asset-Allokation anpasste und die Cross-Hedges neu kalibrierte. Auch vor den letzten US-Präsidentschaftswahlen, als eine zweite Covid-19-Welle Europa traf, waren die Märkte nervös, so dass der Fonds kurzzeitig Netto-Short-Positionen in Aktien einging. Die Nettoaktienallokation des Fonds zeigt deutlich, wie flexibel er sich an die sich ständig ändernden Marktbedingungen anpassen kann“, resümieren die Manager.

Derzeit liegt die Netto-Aktienquote mit minus 17 Prozent im negativen Bereich. Dagegen ist der Fonds zu rund 25 Prozent im Greenback engagiert, da der US-Dollar nach Meinung der Manager weiterhin von den schwachen globalen Wirtschaftsaussichten profitieren sollte. Eine Short-Positionierung im britischen Pfund hat sich jüngst bezahlt gemacht. 

Andrea Siviero
Andrea Siviero © Ethenea

„Angesichts der nach wie vor hohen Inflation und der Gefahr, die Kontrolle über die Inflationserwartungen zu verlieren, werden die meisten Zentralbanken den Kampf gegen die Inflation fortsetzen, und eine Rezession erscheint immer wahrscheinlicher. Das globale Umfeld ist nach wie vor fragil, aber es scheint klar, dass die Zentralbanken beschlossen haben, ihre Politik so lange zu straffen, bis etwas passiert oder es ihnen gelingt, die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Es ist ungewiss, wie widerstandsfähig die Weltwirtschaft sein wird und wie lange die derzeitige Stagflation andauern wird. Deshalb bleiben wir weiterhin vorsichtig“, meint Siviero.

Seit Auflage liegt der Fonds mit rund 20 Prozent im Plus (5,5 Prozent p.a.) Wer einen hochflexiblen Makro-Ansatz mit ausgezeichneten Risikoparametern sucht, ist hier also richtig aufgehoben. Alternativ bietet sich der JPM Global Macro an. Der von Shrenick Shah gelenkte Fonds ist bereits seit dem Jahr 2006 auf dem Markt. In den vergangenen zehn Jahren erwirtschaftete er im Schnitt ein Plus von 6,3 Prozent, im laufenden Jahr liegt er mit 5,8 Prozent gut im Rennen.

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