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World Wealth Report 2023 So veränderten sich die Investment-Ströme der Millionäre im letzten Jahr

Monaco bei Sonnenuntergang: Die Zahl der Millionäre hat abgenommen, zeigt der World Wealth Report 2023
Monaco bei Sonnenuntergang: Die Zahl der Millionäre hat abgenommen, zeigt der World Wealth Report 2023 | Foto: IMAGO / Westend61

Zinswende, Inflation, die Rettung einer renommierten Schweizer Bank und ein Crash an den Kryptomärkten: Die vergangenen 18 Monaten waren von erheblichen Turbulenzen auf den globalen Märkten geprägt. Einige Auswirkungen dieser Unruhen sind in der jüngsten Ausgabe des World Wealth Report 2023 der Beratungsgesellschaft Capgemini deutlich zu erkennen, insbesondere in Bezug auf das Vermögen der High Net Worth Individuals (HNWI).

Der Bericht unterstreicht eine bemerkenswerte Entwicklung: Sowohl in Deutschland als auch auf globaler Ebene hat die Zahl der Personen mit einem Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar abgenommen. Der Anteil ging um 1,3 Prozent zurück. Im Jahr 2022 zählte Deutschland 1.612.100 Dollar-Millionäre, was einem Rückgang von 20.900 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das kumulierte Vermögen dieser Gruppe belief sich auf 6,14 Billionen US-Dollar.

Damit steht Deutschland noch vergleichsweise gut da. Weltweit sank die Zahl der Reichen im Jahr 2022 um 3,3 Prozent auf 21,7 Millionen Personen. Parallel dazu verringerte sich das Gesamtvermögen dieser Gruppe von 86 auf 83 Billionen US-Dollar, was einem Rückgang von 3,6 Prozent entspricht. Dies stellt den stärksten Rückgang seit dem Jahr 2013 dar und unterstreicht die Auswirkungen der globalen wirtschaftlichen Turbulenzen auf die Vermögenswerte der Reichen.

So veränderten sich die Anlagen der Millionäre

Die Entwicklungen des Marktes haben auch zu einer Verschiebung der Anlageprioritäten geführt. Der Fokus richtet sich weg von Wachstum hin zu Vermögensbewahrung. Sie ist für 67 Prozent der HNWIs die Top-Priorität.

So veränderte sich die Asset Allocation den HNWIs seit 2002
So veränderte sich die Asset Allocation den HNWIs seit 2002 © Capgemini Research

Dementsprechend verändert sich auch die Asset Allokation. Insgesamt reduziert sich der Aktienanteil um 6 Prozentpunkte auf 23 Prozent. Anleihen machen nur noch 15 (zuvor: 18) Prozent des Vermögens aus. Immobilien bleiben stabil bei 15 Prozent, alternative Anlagen (dazu gehört auch Private Equity) erhöhen sich marginal von 13 auf 14 Prozent. Der Anteil an Cash und Cash Equivalents erhöht sich bis Januar 2023 um 10 Prozentpunkte auf nunmehr 34 Prozent.

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Interessant: Deutsche Millionäre erhöhen gegen den globalen Trend ihren Aktienanteil von 23 auf 26 Prozent. Zugleich verringern sie ihren Immobilienanteil von 20 auf 14 Prozent, auch der Anteil an alternativen Anlagen wird um 5 Prozentpunkte auf 14 Prozent zurückgeschraubt.

ESG weiterhin wichtig

Trotz der Marktvolatilität und der Verschiebung hin zur Vermögensbewahrung bleibt das Interesse an alternativen Anlagen und ESG-Produkten (Environmental, Social, Governance) hoch.

Bei Vermögensverwaltern wird das Thema ESG unterschiedlich aufgenommen
Bei Vermögensverwaltern wird das Thema ESG unterschiedlich aufgenommen © Capgemini Research

Anders sieht es bei den Vermögensverwaltern aus. Nur die Hälfte (52 Prozent) sieht die Analyse von ESG-Daten als wichtige Priorität an, die Rückverfolgbarkeit von ESG-Linked Assets fällt mit 31 Prozent noch geringer aus. Beinahe jeder zweite gibt in der Capgemini-Umfrage an, mehr ESG-Informationen zu benötigen, um effektiver mit Kunden in den Austausch zu kommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das vergangene Jahr eine Zeit der Veränderung und Anpassung für HNWIs war. Die Marktvolatilität hat zu einem deutlichen Rückgang des globalen Vermögens und einer Verschiebung der Anlageprioritäten geführt.

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