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DZ BANK schlüsselt auf Das ist der Stand bei der Wasserstoff-Technologie

Wird Wasserstoff verbrannt, entsteht lediglich Wasser. Damit wären wasserstoffbetriebene Fahrzeuge lokal emissionsfrei, genau wie batterie-elektrische Autos. In einem Kilo Wasserstoff steckt dreimal so viel Energie, wie in einem Kilogramm Erdöl. Im Gegensatz zu einer Batterie kann ein Wasserstofftank, genau wie ein Benzintank, in Minuten vollgetankt werden. Diese Eigenschaften machen Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft interessant und der batterie-elektrischen Mobilität vielleicht sogar technisch überlegen.

Zum Durchbruch fehlt beiden Technologien bisher die flächendeckende Tankstellen- bzw. Lade-Infrastruktur. Heute wird Wasserstoff im industriellen Maßstab vor allem zur Herstellung von Ammoniak, zur Kohleverfüssigung (Kohlehydrierung), zur Erdölentschwefelung in Raffinerien (Hydrosulfierung) und neuerdings in der Stahlproduktion (Direktreduktion) genutzt.

Farblos, aber keineswegs glanzlos

Zum Klimaretter werden Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge oder Prozesse allerdings erst, wenn nicht nur die Verbrennung, sondern auch die Herstellung CO2-frei oder zumindest -arm erfolgt. Hier setzt die „Wasserstoff-Farbenlehre“ an. In Abhängigkeit davon, ob und wie bei der chemischen Herstellung von Wasserstoff CO2 entsteht, wird der Wasserstoff entweder als grau, blau, türkis, braun oder weiß bezeichnet. Wird Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser erzeugt, bezeichnet man ihn als rot, gelb oder grün in Abhängigkeit davon, wie der für den Vorgang benötigte Strom generiert wird. In der Verwendung spielen diese Unterschiede keine Rolle. Der Wasserstoff ist in allen Fällen chemisch identisch sowie geruchs- und farblos.

Durchbruch in grün

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Trotzdem könnte „grünem Wasserstoff“ der große Durchbruch gelingen. Während bei der individuellen Mobilität das batterie-elektrische Auto gegenüber einer Brennstoffzellenvariante zumindest für das laufende Jahrzehnt die Nase vorn haben dürfte, billigen wir Wasserstoff bei Schwerlastmobilität, industriellen Prozessen, der thermischen Nutzung sowie der Speicherung von Energien aus regenerativen Quellen ein enormes Potenzial zu. Dieses resultiert aus dem „Europäischen Grünen Deal“ („Green Deal“), in dessen Rahmen der Weg zur Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft bis 2050 vorgezeichnet ist und Klimaneutralität erreicht werden soll.

Bis zu 470 Milliarden Euro, so schätzt die EU-Kommission, werden in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft investiert werden müssen. Davon entfallen allein 40 Milliarden Euro auf Elektrolyseure und 220 bis 340 Milliarden Euro auf die Verwirklichung von Solar- und Windenergieprojekten, welche die (benötigten) erneuerbaren Energien für die Wasserstoffherstellung zur Verfügung stellen sollen.

Wer profitiert vom 470-Milliarden-Euro-Programm?

In der vorliegenden Studie bringen wir das „Wasserstoffpotenzial“ verschiedener Unternehmen aus den Bereichen Produktion und Infrastruktur (Air Liquide, Linde, BASF und Evonik), Brennstoffzellen (ElringKlinger) und der energieintensiven Stahlindustrie (Salzgitter) „auf den Punkt“.

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