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Estating-Chef Matthias Oetken im Interview „Wir ermöglichen Anlegern ein Immobilien-Picking“

Von Lesedauer: 4 Minuten
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Estating verspricht auf seiner Internetseite, Immobilienanlagen zu „demokratisieren“. Es gibt allerdings bereits offene Immobilienfonds, die sich ausdrücklich auch an kleine Privatanleger richten. Ist das nicht das wahrhaft demokratische Investment?

Oetken: Mit einem Fonds geben Sie die Entscheidungshoheit darüber, welche Immobilien gekauft werden, an das Management ab. Sie beteiligen sich an einem Portfolio, das jemand anders zusammengestellt hat und das mal mehr, mal weniger gut zu Ihrem sonstigen Vermögen und Ihrer persönlichen Risikoneigung passt. Wir dagegen ermöglichen ein Immobilien-Picking: Sie können sich selbst ein individuelles, diversifiziertes Portfolio zusammenstellen. Wir empfinden das als demokratischer als einen Fonds. Außerdem ist es effizienter, denn Fonds verdienen mit dem Management ihrer Immobilienfonds ihr Geld. Da kommen über 15 Jahre schon mal leicht 15 bis 30 Prozent des Immobilienwerts an Managementgebühren zusammen. Daher lohnen sich risikoarme Wohnimmobilien oft nicht als Investitionsobjekte, weil nach den Kosten des Managements nicht genügend für die Investoren übrigbleibt. Wir reichen hingegen nur die tatsächlichen Kosten der Verwaltung durch und verdienen am erstmaligen Verkauf beziehungsweise der Strukturierung und später am Handel unserer Wertpapiere.

An wen richtet sich das Angebot? Ab welcher Anlagesumme kann investiert werden?

Oetken: Wir richten uns an Privatanleger und an kleinere institutionelle Investoren. Zurzeit liegt die Mindestanlagesumme noch bei 50.000 Euro. In Zukunft wollen wir die Schwelle auf einen Euro absenken, damit wirklich jeder über uns in Immobilien investieren kann. Wir halten das für wichtig, weil es immer problematischer wird, nur mit herkömmlichen Sparprodukten, Anleihen oder Aktien sinnvoll für die Zukunft vorzusorgen.

Können Privatanleger direkt bei Ihnen investieren?

Oetken: Aktuell haben nur Finanzberater Zugriff auf unseren gesamten Angebotskatalog. Der Berater leitet einzelne Exposés an seinen Kunden weiter, und dieser nimmt den Vorschlag an oder lehnt ihn ab. Der Prozess ist sehr simpel und kann über das Handy abgewickelt werden, vergleichbar mit Online-Shopping.

Was erhält der Berater für die Vermittlung?

Oetken: Der Berater erhält einen Teil der Gebühr, die wir vom Kunden bekommen. Aktuell nehmen wir eine Gebühr von drei Prozent bei der Emission. Wichtig für den Kunden ist, dass er später voll am Netto-Cashflow partizipiert, den die Immobilie erzeugt. Außerdem profitiert er auch in vollem Umfang an deren Wertzuwachs, wenn er seinen Anteil verkauft. Wir stellen nur die tatsächlichen Verwaltungskosten in Rechnung.


Über den Autor:
Matthias Oetken gründete 2020 das Proptech Estating. Zuvor war er als Geschäftsführer für die Berliner Direktbank N26 tätig gewesen.

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