Asset Management Kleine Fondsanbieter bieten große Renditevorteile
Manager von Investmentfonds kleiner Gesellschaften schaffen es im Durchschnitt besonders oft, ihre jeweilige Benchmark zu schlagen. Die Verwalter von Vermögen von insgesamt weniger als 100 Milliarden US-Dollar, deren Chefs mindestens 10 Prozent der Unternehmensanteile halten und die sich auf Asset Management beschränken, übertrafen die Rendite größerer Unternehmen auf 20-Jahressicht um durchschnittlich 0,62 Prozentpunkte.
Auf 16 Prozent summiert sich die höhere Wertentwicklung, die Kunden relativ kleiner Fondsgesellschaften nach zwei Jahrzehnten erzielen. Das zeigt eine Studie der Affiliated Managers Group (AMG), einem US-Vermögensverwalter, der auf Aktien-Investments externer Fondsboutiquen setzt. Untersucht wurden knapp 5.000 Aktienportfolios von 1.300 Dienstleistern für institutionelle Anleger im Zeitraum zwischen April 1998 und Ende März dieses Jahres.
Häufigkeit der Outperformance
Nach Abzug der Gebühren schlugen demnach die Produkte kleiner Anbieter aus allen untersuchten Kategorien ihre jeweilige Benchmark um durchschnittlich 1,35 Prozentpunkte pro Jahr. Von den Fonds, die global in Aktien investieren, schlugen in den vergangenen 20 Jahren knapp zwei Drittel ihren Index. Bei den Schwellenländer-Fonds waren es sogar vier von fünf, bei den Fonds der Gruppe US-Standardwerte Core jedoch etwas weniger als die Hälfte.
Anteil der Outperformer-Fonds
Ähnlich die Quoten der Fonds, die ihre jeweilige Benchmark schlagen: Von den globalen Aktienfonds der kleinen Anbieter schaffte das genau die Hälfte. Bei den Produkten der Kategorien Schwellenländer und US Large Cap Core sind es etwas mehr beziehungsweise weniger. Nur beim Blick auf die Stetigkeit liegen alle drei Gruppen über der 50-Prozent-Marke. Das heißt es konnte jeweils mehr als die Hälfte der Fonds ihre Outperformance im Vorjahr im nächsten Jahr wiederholen.
Gründe für bessere Ergebnisse
Als mögliche Gründe für das bessere Abschneiden von Asset Managern, die nicht zu einem Bank- oder Versicherungskonzern gehören, nennt AMG-Vertriebschef Hugh Cutler unter anderem ihre größere Bereitschaft, stark angeschwollene Fondsvolumina strikter zu begrenzen. Das hänge vor allem damit zusammen, dass die Firmenchefs vom langfristigen Erfolg dieser Produkte selbst profitieren. Daher interessieren sie sich eher für hohe Erträge als für hohe Volumina.
Außerdem mache sich laut Cutler auf lange Sicht deutlich bemerkbar, ob ein Vermögensverwalter der zentralen Dachorganisation eines Finanzkonzerns untersteht. „Wenn Du auf einen zentralisierten Research-Dienstleister angewiesen bist und einem zentralen Risikomanagementsystem angehörst, hat das Vorteile. Aber es gibt Dir keine Unabhängigkeit bei Investments“, zitiert ihn aktuell der US-Branchendienst Institutional Investor.