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Aktualisiert am 29.01.2020 - 11:04 UhrLesedauer: 6 Minuten
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Globale Aktienmärkte Das Value-Comeback rückt näher

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2020 hängt viel von der Fiskalpolitik ab

Normalerweise versuchen Zentralbanken nach Finanzkrisen, einer dauerhaften Verschuldung mit einer Geldentwertung entgegenzutreten. Dieses Mal ist ihnen das jedoch nicht gelungen, trotz ultraniedriger Zinsen und quantitativer Lockerung. Mehr noch: Die Notenbanken haben ihr Pulver zur Stimulierung des Wachstums weitgehend verschossen, sodass die Fiskalpolitik in den Fokus rücken dürfte.

Wir gehen deshalb davon aus, dass 2020 die Debatte um Staatsausgaben die politische Richtung vorgeben wird. Da die Geldpolitik ihre Möglichkeiten weitgehend ausgereizt hat und Negativzinsen auch Anleihe-Inhaber bestrafen, braucht es Fiskalimpulse, um das Wachstum weiter in Schwung zu halten.

Möglicherweise unterschätzen wir dabei heute noch den haushaltspolitischen Spielraum in China und den USA. Vor allem die Vereinigten Staaten und Japan könnten profitieren, wenn Investitionen zunehmend in neue Branchen wie Elektroautos oder Robotik verlagert werden. Das Nachsehen dürften dann eher traditionelle Wirtschaftszweige haben, wie sie in Deutschland dominieren.

Weltweit fällt die Stimmung in der Industrie und bei Verbrauchern auseinander

Historisch einmalig ist die Situation, dass der Konsum jenseits des Atlantiks boomt, obwohl die Industrieunternehmen der USA in einer Rezession stecken und gerade einen ähnlichen Rückgang wie im Jahr 2008 bewältigen müssen. Unterstützt von der Geld- und Fiskalpolitik sind die US-Amerikaner unverändert ausgabefreudig und nutzen die niedrigeren Zinsen, um ihre Hypothekenkredite zu refinanzieren.

Eine ähnliche Entwicklung wie in den USA beobachten wir auch bei den Verbrauchern in Europa: Trotz wirtschaftlicher Abkühlung und der lahmenden deutschen Industrie sitzt auch bei ihnen das Geld nach wie vor locker.

Ein Grund für dieses neue Phänomen: Der Anteil der Industrie an der Gesamtwirtschaft ist heute deutlich geringer als noch vor zehn Jahren, sodass die Flaute in diesem Sektor weniger ins Gewicht fällt. Daher rechnen wir für 2020 mit einer weichen Landung der Wirtschaft, wobei das weltweite Bruttoinlandsprodukt möglicherweise sogar in keinem einzigen Quartal schrumpfen wird.

US-Industrie schwächelt, während der Konsummotor weiter brummt:

Quelle: Refinitiv, Fidelity International, Oktober 2019

Chinas Immobiliensektor birgt Risiken

Die allseits bekannten Risiken wie Handelskonflikt, Brexit sowie Unsicherheiten angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen behalten wir ganz genau im Blick. Zugleich richten wir unseren Fokus verstärkt auf Risiken, die wir noch nicht abschätzen können. So etwa die Frage, wann in einer staatlich gelenkten Wirtschaft wie der chinesischen eigentlich die Schmerzgrenze beim Kreditvolumen erreicht ist.

Vor allem Chinas Immobilienmarkt gibt uns dabei Anlass zur Sorge. China ist ähnlich wie Kanada und Australien vor zehn Jahren das Schlimmste erspart geblieben, als eine unhaltbar hohe Verschuldung die weltweite Finanzkrise verursacht hatte. In allen drei Ländern kam es anschließend zu einer Immobilienblase. Informellen Schätzungen zufolge stehen 50 Millionen Wohnungen in China leer, da Investoren eher auf Kapitalwachstum als auf Mieteinnahmen setzen.

Zugleich wird ein Fünftel der chinesischen Wirtschaftsleistung im Immobiliensektor erwirtschaftet. Wann genau die Stimmung kippt und ob hier bald eine Blase platzt, lässt sich nur schwer vorhersagen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Immobilienpreise jedenfalls bereits zweimal stärker gesunken, ohne dass es zu einer Rezession im Immobiliensektor gekommen wäre.

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