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Gute Nachricht von Martin Hüfner „Anleger haben Chance auf eine Jahresend-Rally in Deutschland“

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Impuls für die Konjunktur

Zusätzlich wirtschaftet der Staat auf der Ausgabenseite aus dem Vollen. Zu nennen ist die Erhöhung der Verteidigungsausgaben und die geplante Ausweitung von Infrastrukturinvestitionen. Insgesamt ergibt sich nach Berechnungen der Wirtschaftsforschungsinstitute ein Konjunkturimpuls von 19 Milliarden Euro. Das sind 0,6 Prozent des BIPs.

Das fällt schon ins Gewicht. Es führt dazu, dass Deutschland gesamtwirtschaftlich gesehen ein „goldenes erstes Halbjahr 2019“ erleben wird (annualisierte Wachstumsrate von 2 bis 2,5 Prozent). Erst im Laufe des zweiten Halbjahres werden die Impulse schwächer und das Wachstum wird sich wieder verlangsamen.

Börsenumfeld hellt sich auf

Was heißt das nun für den Kapitalmarkt? Zunächst ist es positiv für die Aktien. Wenn die Konjunktur im vierten Quartal 2018 wieder anzieht, steigen die Gewinne der Unternehmen und die Einkommen der Haushalte. Damit hellt sich das Umfeld der Börsen auf. Es gibt die Chance auf eine Jahresend-Rally in Deutschland.

Sie geht aus von der Autoindustrie, sollte sich dann aber auf die gesamte Wirtschaft ausdehnen. Immerhin macht die Autoindustrie rund 8 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung aus. Ab 2019 wird der Aufschwung breiter und erfasst direkt das gesamte Spektrum der Wirtschaft.

»Es mutet fast wie eine Achterbahn an.«

Profitieren wird wegen der höheren verfügbaren Einkommen vor allem der private Konsum. Daneben dürften jedoch die zusätzlichen Staatsausgaben den Investitionsgüterherstellern und der Bauindustrie nutzen. Wenn die Inflation anziehen sollte, kommt das ebenfalls den Gewinnen zugute. Die Exportnachfrage wird dagegen wegen des langsameren Welthandels unverändert bleiben.

Das ist die gute Nachricht. Freilich darf man die positiven Wirkungen nicht übertreiben, denn die Entwicklung beschränkt sich zunächst auf Deutschland. In einer Welt, in der Deutschland so stark in das europäische Umfeld eingebunden ist, kann der Dax keinen größeren Sonderweg gehen.

Andererseits hilft ein besserer Dax den umliegenden Börsen. Im Übrigen bin ich mir nicht sicher, ob nicht das eine oder andere EU-Land im kommenden Jahr angesichts der schwächeren Weltkonjunktur auch zusätzliche finanzpolitische Maßnahmen ergreifen wird. In Italien ist jetzt schon absehbar, dass sich das Haushaltsdefizit im kom­menden Jahr erhöhen wird.

Positive Effekte von US-Börsen

Hinzu kommt, dass natürlich die generellen Marktrisiken durch die Handelspolitik der Amerikaner, die Probleme in den Schwellen- und Entwicklungsländern, die steigenden Zinsen, den Brexit und die populistischen Forderungen der italienischen Regierung bestehen bleiben.

Von den US-Börsen werden auch nicht mehr so viele positive Effekte ausgehen, da in den Vereinigten Staaten die Wirkung der Steuerreform nachlässt und sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum verlangsamt. Wenn der Himmel einstürzt, können bekanntlich auch die Tauben nicht mehr fliegen.

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