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Vermögensverwalter Manuel Peiffer Inflation beflügelt Gold

Goldbarren der Bundesbank
Goldbarren der Bundesbank: Steigende Preise machen Gold als Wertanlage besonders interessant. | Foto: Imago Images / Hannelore Förster

In Zeiten politischer Unsicherheit, exorbitanter Verschuldung und massivem Kaufkraftverlust rückt Gold wieder verstärkt in den Blickpunkt der Investoren. Die Geschichte zeigt, dass ein fallender und beziehungsweise oder negativer Realzins, also Nominalzins minus Inflationsrate, die optimale Voraussetzung für einen steigenden Goldpreis ist. Solange Anleger mit festverzinslichen Papieren eine positive Rendite erzielen können, hat Gold weniger Sexappeal. Dreht sich das Blatt, wird Gold als Wertaufbewahrungsobjekt immer wichtiger.

Die oben beschriebenen Realzinsen markieren aktuell ein 25-Jahrestief, wie folgender Chart (USA Realzins) verdeutlicht.

Quelle: GVS

Die Entwicklung hat sich in den letzten Wochen stark beschleunigt, weil die Nominalzinsen niedrig geblieben sind, die Inflation gleichzeitig aber stark gestiegen ist.

Wir gehen davon aus, dass eine weiter anziehende Inflation und damit verbundene fallende Realzinsen der perfekte Nährboden für einen steigenden Goldpreis sein werden. Dieser Boden wird durch zahlreiche Faktoren gedüngt werden. In der EU liegt die Verbraucherpreisinflation mittlerweile schon bei 2,0 Prozent, in den USA bei 4,2 Prozent. Weitere Treiber für steigende Inflationsraten sind die Gelddruckorgien der Notenbanken, steigende Rohstoffpreise und höhere Löhne, die dafür sorgen, dass zahlreiche Waren und Dienstleistungen spürbar teurer werden sollten. Einen zusätzlichen Turbo zündet der Goldpreis, wenn die Fed in Amerika die Zinsen wieder senken müsste. Die Historie zeigt, dass die Inflation recht schnell anziehen kann. Dies ist mit der berühmten Ketchup-Flasche zu vergleichen. Lange kommt nichts und dann alles auf einmal.

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Quelle: GVS

Für die Notenbanken wird es eine Herausforderung sein, einer schnell anziehenden Geldentwertung Herr zu werden. Denn hier kommen wir zum nächsten Problem der Notenbanken, welches einen immensen Einfluss auf die gesamten Finanzmärkte hat. Steigende Inflationsraten zwingen Notenbanker in der Regel dazu, die Leitzinsen zu erhöhen. Hier befinden wir uns in einem Gefangenendilemma.

Aufgrund der exorbitanten Verschuldung bei Staaten, Banken und Privatpersonen würde ein Zinsanstieg dafür sorgen, dass das Kreditkartenhaus implodiert, da aufgrund der steigenden Zinslast zahlreiche Raten nicht mehr bedient werden könnten. Mit Spannung erwarten wir diesbezüglich die zukünftigen Entscheidungen von Powell, Lagarde und Kuroda, denn diese Notenbankchefs fahren hart am Wind.

Wie beschrieben, gehen wir davon aus, dass eine anziehende Inflation in Kombination mit negativen Realzinsen für einen steigenden Goldpreis sorgen wird. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass geopolitische Spannung oder eine Finanzkrise 2.0 unserem Szenario zuvorkommen. Gold ist die Versicherung für die bekannten und unbekannten Risiken in unserem Finanzsystem. Denn schon Starinvestor Warren Buffet wusste: „Wenn die Ebbe kommt, sieht man wer ohne Badehose geschwommen ist.

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