LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in InterviewsLesedauer: 3 Minuten

Interview zum Leitindex „Das stärkste Unternehmen seiner Art“

Seite 2 / 2

Welchen Stellenwert hat der Dax für Sie?

Cruickshank: Wir verbringen nicht viel Zeit mit Gedanken an den Referenzindex. Stattdessen liegt unser Fokus auf der Bottom-up-Analyse. Einer der Gründe, warum es in Europa und vor allem in Deutschland unserer Ansicht nach so wenig Sinn ergibt, passiv in eine Benchmark anzulegen, besteht zweifelsohne darin, dass diese Indizes – und dazu zählt auch der Dax – viele Unternehmen enthalten, die sich recht schwerwiegenden strukturellen und finanziellen Herausforderungen gegenüber sehen, was diese für langfristige Anlagen unattraktiv macht.

Welche Rolle spielt der Dax für Sie bei der alltäglichen Fondsverwaltung?

Cruickshank: Ehrlich gesagt eine sehr geringe. Wir bezeichnen uns selbst als Benchmark-Agnostiker, und in der Praxis bedeutet dies, dass wir den Großteil unserer Zeit einzelnen Unternehmen widmen.

Sollte man den Dax generell meiden, um ihn zu übertreffen?

Cruickshank: Wir verfolgen eine andere Betrachtungsweise, räumen jedoch ein, dass viele der größten Unternehmen im Dax angesichts unseres Fokus auf Anlagen in die besten Firmen in Deutschland nicht für eine Anlage infrage kämen. Zudem gibt es deutlich aussichtsreichere Segmente, in denen sich derartige Unternehmen finden lassen – so ist der Fonds beispielsweise in den Sektoren Technologie und Konsumgüter übergewichtet. Diese zeichnen sich durch ein starkes Gewinnwachstum, Widerstandsfähigkeit und hohe Kapitalrenditen aus. Dagegen bieten sich in Marktsegmenten mit niedrigem Wachstum und ungünstigen ESG-Merkmalen, wie zum Beispiel Banken, nur begrenzt Gelegenheiten.

Gibt es Kandidaten aus der zweiten Reihe, die in den Dax aufsteigen sollten?

Cruickshank: Wir halten es für wahrscheinlich, dass deutsche Technologieunternehmen künftig einen größeren Bestandteil des Dax ausmachen. Gleichwohl gefällt uns die Tatsache, dass Deutschland Heimat einiger der besten Unternehmen weltweit ist, die jedoch gleichzeitig weiterhin einen vergleichsweise kleinen Teil des Referenzindex ausmachen und die somit viele unserer Mitbewerber nicht berücksichtigen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion