Branchenumfrage Lehren des Lockdowns für Sachversicherer
Die Aussichten auf einen Impfstoff gegen das Corona-Virus lassen viele Menschen auf ein wieder unbeschwertes Leben hoffen. Doch auch nach einem Ende der Pandemie dürften viele Menschen ihre Gewohnheiten der „neuen Normalität“ beibehalten und sich das Kundenverhalten nachhaltig verändern.
So hat sich die Digitalisierung auch im Versicherungsvertrieb bereits deutlich beschleunigt. Denn die Verbraucher setzen immer öfter einen Service voraus, wie sie ihn von Amazon und Co gewohnt sind. Dennoch sind Versicherungen immer noch Vertrauenssache, weshalb persönliche Berater gesucht werden.
Welche Rolle die Erfahrungen der Menschen während der Corona-Pandemie auf die Nachfrage nach Versicherungen spielen, haben wir für eine aktuelle Umfrage Branchenvertreter gefragt. Den dritten Teil mit ausgewählten Antworten zur Sparte Sach lesen Sie in der Bilderstrecke oben (Reihenfolge: alphabetisch nach Firmennamen).
Teil 1: Lehren des Lockdowns für Lebensversicherer
Teil 2: Lehren des Lockdowns für Krankenversicherer
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Zouhair Haddou-Temsamani,
Hauptabteilungsleiter Vertriebs- und Bestandsmanagement national ARAG SE
und Vorstandsmitglied der ARAG Allgemeine Versicherungs-AG:
„Kunden und Verbraucher sind durch Corona stark verunsichert. Rechtliche Fragen beschäftigen sie dabei ganz besonders – etwa rund um Themen wie Kurzarbeit oder Kündigung, Probleme mit Mietzahlungen oder Reisebuchungen. Das haben wir als Rechtsschutzversicherer sofort gemerkt. Direkt in den ersten Wochen stieg der Beratungsbedarf im Arbeitsrecht um 75 Prozent. Im Immobilienrecht und im Reiserecht nahmen gut 50 Prozent mehr Kunden unsere Dienste und Services in Anspruch. Diese Bereiche sind auch weiterhin von großer Bedeutung.
Mit Blick auf die Bedürfnisse haben wir entsprechend schnell neue Corona-Services etabliert – darunter eine spezielle Kunden-Hotline, Live-Chats mit Anwälten sowie Chatbots. Dass Rechtsschutz in der Krise für Verbraucher besonders relevant ist, unterstreicht auch eine jüngst vom Rheingold Institut in unserem Auftrag durchgeführte Studie. Corona hat das Bedürfnis nach Absicherung und Schutz erheblich verstärkt – gerade in rechtlichen Belangen. Entsprechend merken wir auch im Vertrieb eine deutlich gesteigerte Nachfrage nach unserem Rechtsschutz.“