Loys rechnet nach So viel Gewinn erbringt ein Sparplan auf den S&P 500
Wer sein Geld heute noch wie traditionell auf dem Sparbuch hortet, erleidet angesichts von Zinsen nahe null und gleichzeitiger Inflation einen realen Vermögensverlust. „Bisher sparen sich die Deutschen arm“, sagt Heiko de Vries, Vorstand der Oldenburger Fondsboutique Loys. Die Rücklagen reichten in vielen Fällen nicht aus, um das tägliche Leben im Alter zu finanzieren.
Ein guter Einstieg, um Verbraucher zu animieren, über den eigenen Schatten zu springen und Geld lukrativer anzulegen, kann ein Aktiensparplan sein. Schon mit geringen regelmäßigen Sparsummen lasse sich im Laufe der Jahre ein Vermögen aufbauen, rät de Vries. Die vielen unterschiedlichen Einstiegszeitpunkte sorgten außerdem dafür, dass Sparer keine Angst vor einem ungünstigen Timing haben müssten.
Die Anleger bräuchten auch keine Angst vor langfristigen Verlusten zu haben – auch wenn es zwischenzeitlich mal nach unten geht: „Verluste in Krisenjahren sind oft kurzfristig. Die positiven Renditen kehren schnell zurück“, rühmt de Vries die Vorzüge gestreuter Aktieninvestments. Der Loys-Vorstand nennt als goldene Regel für Sparplan-Investoren: „Um Verluste zu vermeiden, sollten Anleger nicht gerade in schwachen Börsenjahren verkaufen und ihr Investment lieber noch etwas länger behalten.“
Bei Loys hat exemplarisch anhand von unterschiedlichen Indizes nachgerechnet, wie viel Anleger mit einem Aktien-Sparplan erwirtschaften können. Nach Berechnungen zum deutschen Dax und zum japanischen Nikkei 225 haben sich die Oldenburger jetzt den S&P 500 vorgeknöpft. Der US-Index spiegelt die Wertentwicklung der 500 größten US-Unternehmen wider. Loys hat mögliche Sparplan-Renditen für den Zeitraum 1989-2018 berechnet.
Hier geht es zum Sparplandreieck im Original >>
Lesebeispiel: Seit dem 1. Januar 2005 wird jeden Monat ein fester Betrag investiert; zum Beispiel 100 Euro. Bei Verkauf des Sparplans am 31. Dezember 2015, also einer Sparplandauer von 11 Jahren, hätten Anleger durchschnittlich 8,96 Prozent Rendite pro Jahr erzielt.
Der Blick auf das Sparplandreieck zum S&P 500 zeigt deutlich die Auswirkungen nach dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre. Ebenso lassen sich die Folgen der Finanzkrise 2007/2008 ablesen: Während beider Phasen weist das Sparplandreieck negative, hier in Rot gekennzeichnete Ergebnisse aus.
De Vries gibt angesichts der aktuellen Lage am US-Aktienmarkt zu bedenken: „In den vergangenen Monaten hat sich der Abstand des Bewertungsniveaus amerikanischer Unternehmen deutlich ausgebaut. Die überbeliebten Tech-Werte, die sich derzeit in nahezu fast allen Portfolien befinden, notieren auf deutlich höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) als in der Vergangenheit. Mit einem höheren KGV wird eine gewisse Zukunftserwartung eingepreist.“ Und weiter: „Es stellt sich die Frage, ob Google, Amazon, Netflix und Co. die hohen Wachstumserwartungen von Quartal zu Quartal erfüllen können. Mit Sicherheit kann dies nicht behauptet werden, weshalb die hohen Bewertungen hinterfragt werden sollten.“
Überhaupt sollten Aktien nicht unbesehen über Indizes gekauft werden, rät man beim auf aktives Management spezialisierten Fondshaus Loys: „An der Börse empfiehlt es sich nach wie vor, nicht jedes Gut zu jedem Preis zu kaufen, sondern zu selektieren.“